Tag des Apfels: Preise sind im Keller

Eine Solidaritätswelle hat zwar deutlich mehr Absatz gebracht, der Preisverfall sorgt aber trotzdem für eine schwierige Situation: Der Importstopp Russlands trifft die steirischen Apfelbauern besonders hart und beschert ihnen große Verluste.

Trotz einer Solidaritätswelle von zahlreichen Firmen und Einrichtungen bleibt der Apfelpreis im Keller - mehr dazu in Solidaritätswelle für steirische Apfelbauern (22.8.2014), Russland: EU-Hilfe für Apfelbauern unrentabel (3.9.2014) und in Sozialpartner unterstützen Apfelbauern (10.9.2014).

Egal, ob große Handelskonzerne, die steirischen Spitäler, die Planai-Bahnen oder Unternehmen der Privatwirtschaft: Sie alle rühren seit dem russischen Importstopp die Werbetrommel für den steirischen Apfel - mit Erfolg, sagt Rupert Gsöls, Obmann im Verband steirischer Erwerbsobstbauern: „Aufgrund dieser Solidaritätswelle haben wir doch eine deutliche Absatzsteigerung gespürt, im Bereich von zehn bis 15 Prozent.“

Apfelernte

ORF

Deutlich mehr Absatz

Allein in den steirischen Spitälern wurden 20 Tonnen Äpfel mehr verbraucht, und auch der Handel spürt, dass derzeit deutlich mehr Äpfel gekauft werden - Christoph Holzer, Spar-Geschäftsführer für die Steiermark und das Südburgenland mit einer Zwischenbilanz: „Es freut uns wirklich, dass wir seit Anfang September in der Steiermark allein 183 Tonnen mehr steirische Äpfel verkaufen konnten, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das ist ein toller Erfolg.“

Apfelpreis zu niedrig

Den Apfelbauern bringt dies aber trotzdem keine wirkliche Entlastung, denn der Verkauf im Handel deckt im Schnitt nur rund 50 Prozent der Produktionskosten ab, erklärt Gsöls: „Wir liegen sortenbedingt bei 35 bis 40 Cent pro Kilogramm, das wir im Schnitt pro abgelieferter Ware erhalten müssen. Momentan erreichen wir im durchschnittlichen Verkaufserlös nicht einmal 20 Cent.“

„Alles ist besser, als Äpfel wegzuschmeißen“

Der Handel zeigt für die Geldsorgen der Bauern zwar Verständnis, verweist aber auf den generell niedrigen Apfelpreis auf den Märkten. Holzer ist trotz allem überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein: „Es ist vielleicht nicht das stärkste Jahr, was das Ergebnis der Bauern betrifft, aber ich finde, alles ist besser, als Äpfel wegzuschmeißen.“ Die Österreicher sind daher auch weiterhin aufgerufen, steirische Äpfel zu kaufen - wird nur ein Apfel pro Woche mehr gegessen, gibt es für die Bauern gute Chancen, die Krise auch zu überstehen.