Nach Fenstersturz: U-Haft für Mutter

Jene 42-Jährige, die sich vorige Woche in Graz mit ihrer Tochter aus dem Fenster ihrer Wohnung gestürzt hat, wird in Untersuchungshaft genommen. Die Schwerverletzte bleibt aber vorerst im LKH Graz.

Am Freitag sei dem Antrag auf U-Haft stattgegeben worden, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hans-Jörg Bacher. Der körperliche Gesundheitszustand der Frau nach dem Sturz habe sich gebessert, sie sei operiert worden und befinde sich im Inquisitenspital des LKH Graz. Die U-Haft bleibe für vorerst zwei Wochen aufrecht, danach werde der Haftrichter erneut entscheiden. Bisher befragten die Ermittler einige Zeugen, doch keiner konnte wesentliche Erkenntnisse zum Hergang des Sturzes machen.

Psychiatrisches Gutachten wird eingeholt

Laut Bacher wird auch ein psychiatrisches Gutachten eingeholt, um unter anderem festzustellen, ob Zurechnungsfähigkeit und Gefährlichkeit vorliege. In weiterer Folge müsste auch geprüft werden, ob die Frau, die in der Vergangenheit psychische Probleme hatte und deshalb auch behandelt wurde, in der Landesnervenklinik Sigmund Freud (LSF) oder in einer Anstalt für abnorme Rechtsbrecher untergebracht werden könne.

Die 42-Jährige hatte sich vergangene Woche gemeinsam mit ihrer fünfjährigen Tochter aus einem Fenster im dritten Stock ihres Wohnhauses gestürzt, dabei erlitten beide lebensgefährliche Verletzungen - mehr dazu in Mutter und Kind nach Fenstersturz in Lebensgefahr (5.11.2014). Sowohl Mutter als auch Tochter sind mittlerweile auf dem Wege der Besserung.

Nach Fenstersturz auf Intensivstation

Zurzeit noch Gegenstand von Ermittlungen ist auch ein Fenstersturz am Sonntag in Wildon im Bezirk Leibnitz: Ein 26-Jähriger, der zu Besuch bei einem Freund war, stürzte vom zweiten Stock eines Mehrparteienhauses in einen Hinterhof. Seither liegt der junge Mann schwer verletzt auf der Intensivstation des LKH Graz - eine Befragung war laut Polizei bisher nicht möglich.

Vierjähriger auf Weg der Besserung

Nach wie vor in Lebensgefahr schwebt außerdem ein 32 Jahre alter Grazer nach dem Sturz von seinem Balkon. Der vermutlich betrunkene Mann war in der Nacht auf Sonntag beim Rauchen in die Tiefe gestürzt. Das Schlimmste überstanden haben dürfte dafür ein Vierjähriger aus Voitsberg: Der Bub war aus einem Fenster gestürzt, weil er seinem Vater winken wollte. Laut Polizei ist der Bub zwar noch in ärztlicher Behandlung, möglicherweise kann er aber noch am Montag das Krankenhaus verlassen - mehr dazu in Drei Fensterstürze in nur einer Nacht.