Optiker fordern Sehtest für Jäger

Die Jagdunfälle haben sich in letzter Zeit gehäuft - die Optiker fordern deshalb nun verpflichtende Seh-Screenings vor der Jagdprüfung. Besitzer einer Jagdkarte sollen dann alle zwei, drei Jahre eine Augenkontrolle machen müssen.

Der letzte schwere Jagdunfall ereignete sich vor etwas mehr als einer Woche in Hollabrunn in Niederösterreich: Ein 54-Jähriger wurde von einem Projektil am Kopf getroffen und dabei schwer verletzt Jagdunfall: Treiber in Lebensgefahr (noe.ORF.at, 12.11.2014)

„Augen nicht verschließen“

Dieser Unfall sei kein Einzelfall, der Gesetzgeber dürfe die Augen nicht verschließen, sagt die steirische Innungsmeisterin der Optiker, Gabriele Machhammer: „Wir fordern, dass im Zuge des Erwerbs des Waffenscheins einmal ein Sehtest gemacht wird - wir könnten das auch auf den Führerschein umlegen, wo es ja bereits so gehandhabt wird - und dann ab einem gewissen Alter oder nach einer gewissen Zeit des Besitzens des Waffenscheins es noch evaluiert wird.“ Denkbar wäre etwa eine Augenkontrolle alle vier Jahre bzw. ab dem 50. Lebensjahr alle zwei Jahre, denn der Umgang mit Waffen sei gefährlich, da müsse man auch gut sehen können, meint Machhammer.

Jägerschaft: Sehtest bereits Praxis

Die Jägerschaft kann diesem Vorschlag nichts abgewinnen: Die Untersuchung angehender Jäger durch Amtsärzte werde bereits durchgeführt, dabei werde auch die Sehkraft überprüft, sagt der Landesjägermeister Heinz Gach.

Zu einer Kontrolle alle zwei bis vier Jahre meint Gach: „Ich halte nichts davon. Das ist offensichtlich eine Geschäftsidee der Marketingleiterin der Fachgruppe Optik in der Wirtschaftskammer, denn als Führerscheinanwärter wird man ja auch nicht alle zwei Jahre zum Optiker gehen.“ Außerdem können die Geräte für die Jagd an die Sehkraft des jeweiligen Schützen angepasst werden - vom Optiker, sagt Gach; es sei nicht so, dass sich Jäger nicht um ihr eigenes Auge kümmern.

Bei dem Jagdunfall in Hollabrunn stellte sich später heraus, dass der Mann von einem Querschläger getroffen wurde - solche Unfälle könnten auch mit dem besten Sehvermögen nicht verhindert werden, so Gach.

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