Förderung für Kinder mit Deutschproblemen

In der Steiermark gibt es immer mehr Kinder, die keine ausreichenden Kenntnisse der Unterrichtssprache Deutsch haben. Darauf wurde am Donnerstag am Tag der Kinderrechte hingewiesen. Das Land will jetzt das Angebot der Sprachförderung erweitern.

Aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation kommen in der Steiermark viele „außerordentliche Schüler“ dazu - das sind Kinder, die dem Unterricht in Deutsch nicht folgen können. Zwar ist das Problem räumlich auf den sogenannten steirischen Zentralraum Graz, Graz Umgebung und Voitsberg und die Obersteiermark Ost konzentriert - dennoch brauche es Maßnahmen, sagt der zuständige Bildungslandesrat Michael Schickhofer.

140 Lehrer-Dienstposten für Deutsch-Förderung

Ab sofort gibt es drei Stunden zusätzliche Sprachförderung, wenn in einer Klasse 20 Kinder mit nicht deutscher Muttersprache sitzen, bei außerordentlichen Schülern noch mehr. „Wenn acht Kinder in einem Schulbereich sind, die nicht ausreichend Deutsch können, um dem Unterricht zu folgen, dann sollen sie in einer eigenen Gruppe für elf Stunden für bis zu zwei Jahre in Deutsch unterrichtet werden. Den Rest der Zeit sollen sie in der Klassengemeinschaft verbringen, um beispielsweise Turn-, Werk- oder Musikunterricht gemeinsam mit den anderen zu erleben und damit auch die österreichischen Kultur kennenlernen“, so Schickhofer. Insgesamt würden dafür 140 Lehrer-Dienstposten eingesetzt werden.

Zusätzlich zu den Deutsch-Sprachförderkursen wird es auch muttersprachlichen Unterricht geben, dafür sind zehn Dienstposten im Volkschulbereich und zehn Dienstposten für die Neue Mittelschule vorgesehen. Denn nur in der Muttersprache könnten wesentliche Lehrinhalte vermittelt werden, heißt es.

Sprachliche Frühförderung auch im Kindergarten

Grundsätzlich betont Schickhofer, dass es von den 471 steirischen Volksschulen nur zwölf gibt, wo mehr als ein Viertel der Schüler nicht dem Unterricht folgen kann. In 60 Prozent der Schulen gibt es überhaupt keine außerordentlichen Schüler. Auch die sprachliche Frühförderung im Kindergarten wird ausgebaut. Hier werden die Mittel vervierfacht. Bis 2018 sind 8,8 Millionen Euro von Bund und Land vorgesehen.