Steirische NEOS stellen Weichen für Wahljahr

Die steirischen NEOS haben einen neuen Landessprecher: Der Unternehmer Uwe Trummer wurde bei der Mitgliederversammlung am Samstag gewählt. Für das Wahljahr 2015 habe man viel vor, so Trummer, Hauptziel sei der Einzug in den Landtag.

Die NEOS sind in der Steiermark noch in keinem politischen Gremium vertreten.

Nach dem Achtungserfolg bei der Nationalratswahl im Jahr 2013 ist etwas Sand in das Getriebe der NEOS geraten. Vor allem seit dem ÖVP-Obmannwechsel von Spindelegger zu Mitterlehner und den umstrittenen Äußerungen von NEOS-Chef Matthias Strolz, etwa zu den Themen Zwölf-Stunden-Arbeitstag oder Cannabislegalisierung, haben sich die NEOS scheinbar selbst etwas in die Defensive gedrängt.

Trummer ist einziger Kandidat

Die rund 250 steirischen NEOS-Parteimitglieder trafen sich Samstagvormittag in einem Grazer Hotel, um einen Nachfolger für Christoph Vavrik zu finden. Der Nationalratsabgeordnete will sich stärker der Parlamentsarbeit widmen und zieht sich als Landessprecher zurück.

Uwe Trummer ging am Samstag als einziger Kandidat um den Posten des neuen steirischen Landessprechers ins Rennen: „Die NEOS sind angetreten, um auch unangenehme Themen anzusprechen und das Cannabis-Thema ist eine Sache, wo wir auch in der Kommunikation dazulernen werden.“ Neben Trummer wurden Gerald Kopp zum neuen Finanzreferenten sowie Daniela Schwarz und Robert Reinsprach als neue Mitglieder ins Landesteam gewählt.

Frischer Wind für die Gemeinden

Für das Superwahljahr 2015 haben die NEOS in der Steiermark große Ziele. Noch sind sie zwar auf der Suche nach geeigneten Kandidaten für die Gemeinderatswahl im Frühjahr. Sie wollen aber auf jeden Fall zum Beispiel in Feldbach, Hartbeg, Leibnitz, Kapfenberg oder auch in einigen Umlandgemeinden von Graz antreten, sagt Trummer: „Da ist frischer Wind auch in den Gemeindestuben notwendig und den wollen wir in so viele Gemeinden wie möglich bringen. Wir setzen aber auch ganz klar den Schwerpunkt Qualität vor Quantität. Und da muss man schon sagen, die Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten, die sich in die erste Reihe stellen wollen, ist nicht einfach.“

Einladung an Bürger zu Kandidatur

Die NEOS wollen die Bürger „wieder wesentlich stärker in die Gemeindepolitik einbinden“, sagte Uwe Trummer. Man lade „die Bürger und Bürgerinnen ein, auch selbst zu kandidieren. Bis 31. Dezember 2014 haben alle Steirer und Steirerinnen die Möglichkeit, sich den offenen Vorwahlen für die Gemeinderatswahl zu stellen. Mitglied muss man dafür nicht sein“, erklärte Trummer.

Die Liste für den Landtag werde mittels dreistufiger, offener Vorwahlen durch die Steirer, den NEOS-Vorstand und die NEOS-Mitglieder im April 2015 ermittelt.

Finger in offene Wunden legen

Bei den Landtagswahlen im Herbst des kommenden Jahres ist für Trummer und die steirischen NEOS der Einzug in den Landtag das große Ziel: „Wir glauben, dass auch in der steirischen Politik ein frischer Wind notwendig ist und die große Koalition, die manchmal den Reformpartner raushängen lässt und manchmal durchaus sehr strukturkonservativ agiert, auch da und dort den Finger in die offene Wunde gelegt bekommen muss. Dafür werden wir eintreten und antreten“, sagt Trummer.

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