KAGes: Kein Ärzte-Engpass zu befürchten

Ein neues Arbeitszeitengesetz, das weniger Wochenstunden für Ärzte vorsieht, sorgt für Befürchtungen, dass es in der Steiermark einen Ärztemangel geben könnte. Nun versucht die KAGes zu beruhigen.

Ein Ärzte-Engpass in den Spitälern sei trotz der künftig deutlich verkürzten Wochenarbeitszeiten nicht zu befürchten, gibt sich die KAGES-Führung am Mittwoch optimistisch.

Opting-Out unterschrieben

Denn rund 45 Prozent der Fachärzte hätten bereits die so genannte Opting-Out-Regelung unterschrieben: Dabei geht es um die freiwillige Möglichkeit, noch bis 2021 mehr als die künftig vorgegebenen 48 Wochenarbeitsstunden leisten zu dürfen.

Dadurch wird es auch möglich sein, die interne Ambulanz am LKH Stolzalpe zu erhalten, zuvor hatte es geheißen, dass die Abteilung wegen eines Ärztemangels geschlossen werden müsse - mehr dazu in LKH Stolzalpe wird doch weitergeführt (26.11.2014).

Einiges an Klärungsbedarf

Allerdings gebe es noch einige Häuser, die sich dem Opting-Out bisher verweigern, räumt KAGes-Vorstand Karlheinz Tscheliessnigg ein - und bei den Turnusärzten hätten erst rund 14 Prozent unterschrieben: „Ich glaube eher dass die Angst dahinter liegt, als Turnusarzt dann wahllos eingesetzt zu werden in den verschiedenen Bereichen. Und da gilt es noch sehr viel an Aufklärungsarbeit zu tun.“

Auch für die rund 500 Ärzte, die direkt an der MedUni und damit beim Bund angestellt sind, gibt es noch einigen Klärungsbedarf, sagt der Rektor der MedUni, Josef Smolle: „Diese wirklich sehr groß bemessenen Gehaltszulagen, die die Landesärzte bekommen, können wir nicht aus eigener Kraft stemmen. Wir sind aber mit dem Ministerium in intensiven Verhandlungen.“ Deshalb habe von den Universitäts-Ärzten bisher auch noch niemand das Opting-Out unterschrieben.

Strukturreform nötig

Tscheliessnigg streitet daher nicht ab, dass die Umstellung auch eine Herausforderung sei: „Schwierigkeiten gibt es auf jeden Fall, weil wir ein völlig neues System vor uns haben, an das wir uns erst gewöhnen müssen, aber von der Besetzung her bin ich sehr optimistisch.“

Das Opting-Out sei allerdings nur eine Übergangs-Lösung: langfristig werde kein Weg an tiefer gehenden Strukturreformen vorbei führen, betonen die Experten - was entweder mehr Ärzteposten, oder mehr Spitalszusammenlegungen bedeuten würde.

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