Sozialpartner: Mehr Chancen für Asylwerber
Teilweise hochqualifizierte Asylwerber sind nach derzeitiger Gesetzeslage zum Nichtstun gezwungen. Viele Betroffene - darunter Ärzte und Facharbeiter - müssen jahrelang warten, ohne irgendeine sinnvolle Tätigkeit.
Auch Staat könnte profitieren
Erst Ende Oktober hat die Organisation SOS Mitmensch daher über 17.000 Unterschriften für die Aufhebung des Arbeitsverbots für Asylsuchende an Sozialminister Rudolf Hundstorfer übergeben. Denn die Beschäftigung bringe den Betroffenen mehr Selbstständigkeit.
APA / Helmut Fohringer
Und auch der Staat könnte profitieren, erklärt Alexander Pollak vom Verein SOS Mitmensch: „Weil die Leute auch schneller aus der Grundversorgung rausgehen würden. Dadurch würde die Unterbringungs-Problematik entschärft werden, die Leute würden Steuern zahlen und auch schneller Fuß fassen.“
Genug Bereiche vorhanden
Die steirischen Sozialpartner könnten sich eine Arbeitserlaubnis für Asylwerber jedenfalls gut vorstellen. Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk: „Ich glaube, dass es durchaus genug Bereiche gibt, wo Damen und Herren, die in unserem Land im Asylbereich sind, einer Beschäftigung nachgehen könnten.“
Eine Öffnung könnte etwa nach dem deutschen Modell realisiert werden. Demnach erhalten Asylwerber nach drei Monaten die Arbeitserlaubnis, so Pollak. Der zuständige Sozialminister Rudolf Hundstorfer hat bisher allerdings nur angekündigt, eine Arbeitsmarktstudie in Auftrag zu geben.
Mehr Chancen für Asylwerber
Auch der steirische SPÖ-Landesgeschäftsführer Max Lercher würde sich mehr Chancen für Asylwerber wünschen: „Ich glaube es wäre eine Win-Win-Situation, weil wir das Thema dann ehrlich beleuchten würden. Viele Menschen fragen sich ja: Warum darf nicht gearbeitet werden, obwohl die Menschen da sind und das auch wollen.“ Stattdessen ist für viele die Schwarzarbeit das einzige Mittel, um an Geld zu kommen.