Immer mehr Steirer haben Netzhaut-Probleme
Wenn Zeitungstexte plötzlich verschwommen werden oder gerade Linien schief liegend gesehen werden, dann könnte es sich um eine tückische Degeneration der Netzhaut, die sogenannten Makula-Degeneration handeln. Makula heißt übersetzt gelber Fleck und ist sozusagen das Zentrum des Sehens.
7.500 Behandlungen pro Jahr
In der Netzhautmitte sehen wir gestochen scharf, mit zunehmenden Alter kann es aufgrund eines gestörten Stoffwechsels allerdings zu Verschleißerscheinungen kommen. Das Gewebe unter der Netzhaut wird geschädigt, im Sichtfeld des Betroffenen entsteht ein dunkler Fleck.
Am LKH Graz werden jährlich 7.500 Augen wegen der Makula-Degeneration behandelt, 2006 waren es etwa 2.000, sagt Anton Haas von der Augenklinik - Tendenz steigend: „Nachdem das eine Erkrankung des Alters ist und die Bevölkerung immer älter wird, nimmt das auch entsprechend zu. Wir haben bei den 90-Jährigen eine Häufigkeit von 25 bis 30 Prozent“.
ORF
Nicht alle Formen behandelbar
Bleibt die Erkrankung unbehandelt führt sie zur Erblindung. Das tückische aber ist, dass nur die feuchte Form der Makula-Degeneration überhaupt behandelt werden kann. Die meisten, nämlich 80 Prozent leiden jedoch an der trockenen Form, für sie gibt es derzeit noch keine Hilfe. Bei der feuchten Makula-Degeneration gilt: Je früher die Erkrankung erkannt wird, umso besser kann sie behandelt werden, vollständig geheilt werden kann die Erkrankung nicht.
Die Behandlung erfolgt über eine Injektion direkt in den Glaskörper, klingt schmerzhaft, ist es aber nicht beruhigt Anton Haas: „Die Patienten spüren nichts, weil sie vorher mit Tropfen entsprechend betäubt werden. Es wird ein Antikörper in den Glaskörper gespritzt und dieser Antikörper sendet einen Wachstumsstoff ab, der die neugebildeten Blutgefäße stimuliert“.
Krankheit verzögerbar
Diese Behandlung, die immer wiederholt werden muss, bietet, bis auf einen niedergelassenen Augenarzt, laut Haas nur die Augenklinik am LKH Graz an. Die beiden Hauptfaktoren für die Erkrankung, das Alter und die Gene kann die Medizin nicht ausschalten, ein gesunder Lebensstil könne aber vorbeugend wirken. Haas rät viel Gemüse und Obst zu essen, nicht zu rauchen und sich ausreichend zu bewegen. Auch das Tragen einer Sonnenbrille sei durchaus sinnvoll, rät der Mediziner.