Vorwurf: Misshandlungen in Kinderkrippe

Die Vorkommnisse in einer Kinderkrippe in Kapfenberg, in der es zu Misshandlungen von Kindern gekommen sein soll, ziehen Konsequenzen nach sich. Der Fall liegt bei der Staatsanwaltschaft Leoben, während die Volkshilfe intern daran arbeitet.

Im vorliegenden Fall sollen Kinder misshandelt worden sein, indem sie etwa in dunkle Räume gesperrt oder zum Essen gezwungen wurden. Der Fall löst nun eine Debatte darüber aus, ob der Kontrollmechanismus zielführend ist. Steiermarkweit gibt es rund 970 Kinderbetreuungseinrichtungen. Die Fachaufsicht des Landes überprüft diese Einrichtungen in regelmäßigen Abständen.

Lückenlose Kontrolle nicht möglich

Eine lückenlose Kontrolle scheint nicht möglich: „Wir versuchen mit dem zur Verfügung stehenden Personalstand regelmäßig zu kontrollieren. Der wird aber wie hoch er auch ist natürlich nie ausreichen, wenngleich schon starke Bemühungen bestehen, dass man da auch eine Verstärkung erhalte, weil ja ohnedies ein permanenter Ausbau bei den Einrichtungen stattfindet. Beim derzeitigen Stand ist es so, dass man versucht zumindest einmal jährlich eine Einrichtung zu besuchen“, sagt Franz Schober, Leiter des Kinderbildungs- und Betreuungsreferats.

Fokus auf mehr Qualität

Neben den Kontrollen müsse der Fokus aber auch auf noch mehr Qualität in der Ausbildung gelegt werden: „Diese traditionelle Ausbildung für Kindergartenpädagogen, für drei bis sechsjährige wie sie ursprünglich konzipiert war, ist nicht mehr ganz zeitgemäß“, sagt Schober.

„Maßnahmen reflektieren“

Die Vorfälle in Kapfenberg seien für die Volkshilfe Anlass, ihr Qualitätsmanagement intern zu verbessern, sagt Geschäftsführer Franz Ferner: „Wir haben gestern eine Fachtagung mit allen Leitern der Kinderbetreuungseinrichtungen durchgeführt und werden auch in den nächsten Monaten schauen und reflektieren, welche Verbesserungsmaßnahmen in Hinblick auf Aufsicht, Kontrollen, Reflexion noch möglich sind in allen Betreuungseinrichtungen.“

Mitarbeiter nicht mehr im Dienst

Der in Kapfenberg bekannt gewordene Fall soll damit eine Ausnahme bleiben. Auch die drei beschuldigten Mitarbeiter der Volkshilfe sind nicht mehr im Dienst. Wegen Quälens von Unmündigen könnte es für sie außerdem strafrechtliche Folgen geben. Der Fall liegt mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft Leoben, wo derzeit noch ermittelt wird.