Bundesheer-Reform: Landesspitze „erfreut“

Nach der Einigung der Bundesregierung zu den Sparplänen für das Bundesheer zeigt sich die steirische Offiziersgesellschaft und auch die Landesspitze zufrieden; weniger Freude hat die Militärmusik, obwohl hier Zugeständnisse gemacht wurden.

Rechtzeitig vor Weihnachten einigte sich die Regierung am Dienstag auf eine Lösung beim Bundesheer, die Sparpläne von Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) wurden doch noch abgeschwächt: So bleiben die Kasernen Horn und Tamsweg erhalten, zudem werden weniger Panzer aussortiert als geplant. Zugeständnisse gibt es auch bei der Militärmusik - und das Bundesheer bekommt sogar 616 Mio. Euro für ein Investitionspaket - mehr dazu in Neuer Sparplan für Bundesheer (news.ORF.at).

Voves: „Erfreuliches Ergebnis“

Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) - in der Steiermark auch für Verteidigungsfragen zuständig - begrüßte am Dienstag das Verhandlungsergebnis zur Bundesheer-Reform: „Mit der jetzigen Finanzierungszusage über 616 Millionen Euro in den nächsten Jahren sind insbesondere der Katastrophenschutz, das Nachfolgegerät der Alouette 3 und zumindest auch eine ‚kleinere‘ Militärmusik in der Steiermark gesichert.“

Er freue sich vor allem für alle Beschäftigten beim Bundesheer, die auf ein solches Zeichen der Politik schon lange gewartet hätten. Seinem Parteifreund, dem Steirer und Verteidigungsminister Gerald Klug, gratulierte er „zum erfreulichen Verhandlungsergebnis“.

Schützenhöfer froh über Umdenken

Für Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer (ÖVP) ist es „aus unserer Sicht wichtig, dass die steirischen Standorte nach der erfolgten Bestandsgarantie auch mit Inhalten gefüllt werden. Wir hoffen auf zukunftsfähige Waffengattungen in den steirischen Kasernen.“

Schützenhöfer sagte weiters, er sei froh, dass die Gespräche und Einwände gefruchtet hätten und das Verhandlungsteam Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) „in Sachen Bundesheerreform und Auswirkungen auf die Steiermark zum Umdenken gebracht hat“. Als Volkskulturreferent freue ihn der Erhalt der steirischen Militärmusik besonders.

Fliegerhorst im Ennstal scheint gesichert

Die Finanzierungszusage für ein Nachfolgemuster für die bewährten, aber betagten Alouette III - sie gehören zum Luftunterstützungsgeschwader, sind im obersteirischen Aigen im Ennstal stationiert und noch bis 2020 einsatzfähig - dürfte den Standort im Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg im Ennstal sichern - hier fand immer wieder die Hochgebirgs-Flugausbildung auch für ausländische Hubschrauber-Crews statt.

Ferner ist der Fliegerhorst der einzige in einem großen Einzugsgebiet für Wehrdienstpflichtige, die sonst weite Strecken auf sich nehmen müssten. Eine Maschine aus Aigen ist in das Hubschrauberrettungssystem des Innenministeriums eingegliedert, Teile des Verbandes haben bereits bei EUFOR in Bosnien Dienst getan. Alouette aus Aigen werden auch von Stützpunkten in Klagenfurt und Schwaz in Tirol aus eingesetzt. In Aigen sind auch Teile des Fliegerabwehrbataillons 2 stationiert.

Aus für Kasernen Kirchner, Hadik und Fehring

Die Schließung der Kasernen Kirchner und Hadik in Graz und Fehring dürfte zu verschmerzen sein - für den Präsidenten der steirischen Offiziersgesellschaft, Gerhard Schweiger, ist es jedenfalls kein Wermutstropfen: „Die Kirchner-Kaserne und die Hadik-Kaserne stehen ja schon sehr lange zum Verkauf und sind nicht unmittelbare Auswirkung des derzeitigen aktuellen Strukturpakets, das erwischt uns nicht so krass. Was aber sehr erfreulich ist, dass ein Nachfolge-Modell für die Alouette III gefunden werden soll, was natürlich nicht nur für den Standort Aigen, sondern auch für die damit verbundenen Fähigkeiten des Bundesheeres im Bereich des inneralpinen Hubschrauberfliegens, eine sehr gute Nachricht ist“.

Militärmusik: Leistungsspektrum nicht zu halten

Die österreichische Militärmusik wird Außenstellen in allen Bundesländern haben, personell werden die Kapellen aber auf unter die Hälfte gekürzt. Gerald Hofer vom Verein der Militärmusikfreunde Steiermark zeigt sich zwar erleichtert, wie die Kapelle allerdings mit 50 Prozent weniger Personal auskommen soll, ist derzeit noch unklar - das bisher gewohnte Leistungsspektrum werde man aber mit 23 statt 46 Musikern nicht halten können.

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