Voves-Kritik: Zustimmung aus steirischer SPÖ

Die Kritik des steirischen Landeshauptmannes Franz Voves (SPÖ) an der Bundes-SPÖ schlägt hohe Wellen. Voves forderte in einem Interview in Personalfragen eine Öffnung der SPÖ. Zustimmung dafür kommt von seinen steirischen Parteikollegen.

Landeshauptmann Franz Voves brach am Dreikönigstag im „Steiermark-Heute-Neujahrsgespräch“ eine Lanze für ÖBB-Chef Christian Kern, der in den vergangenen Wochen immer wieder als möglicher Nachfolger von Bundeskanzler Werner Faymann gehandelt wurde. Voves widersprach hier Nationalratspräsidentin Doris Bures indem er sagte, er halte Kern „sehr wohl für polit-tauglich“, weiters plädierte Voves in dem Interview für eine personelle Öffnung der SPÖ - mehr dazu in Voves: „Keine Angst vor Quereinsteigern“ (6.1.2015). Mit diesem Interview macht Voves derzeit österreichweit Schlagzeilen.

Zustimmung von Landesrat Schrittwieser

Seine steirischen Parteifreunde stärkten Voves am Mittwoch den Rücken. Landesrat Siegfried Schrittwieser sagte, er stelle Werner Faymann als Parteivorsitzenden nicht in Frage, aber die Partei müsse sich für Quereinsteiger öffnen: „Wenn jemand feststellt, dass Leute aus der Wirtschaft nicht polit-tauglich sind, dann muss man das richtig stellen. Wir haben mit Franz Voves einen Mann aus der Wirtschaft, der nach dreieinhalb Jahren die politische Veränderung von ÖVP zu SPÖ eingeleitet hat und arbeitet sehr erfolgreich. Und Bundeskanzler Vranitzky ist auch ein sehr wesentliches Beispiel, wo man weiß, Leute aus der Wirtschaft sind politfähig“.

Mehr Mut in Personalfragen

Auch Helmut Leitenberger, SPÖ-Regierungskommissär in Leibnitz, forderte am Mittwoch von der Bundespartei mehr Mut in Personalfragen: „Man kann ruhig ein bisserl offen sein, es gibt gute Leute in der Wirtschaft, es gibt gute Leute in allen Bereichen, die nicht der Partei angehören, und wenn die bereit sind mitzumachen, dann soll man offen sein und die aufnehmen“.

Muchitsch: „Überflüssige Diskussion“

Die Partei habe sich noch nie verschlossen, betonte der SPÖ-Nationalratsabgeordnete Josef Muchitsch. Er gibt Voves in der Sache recht, hält die Diskussion aber für überflüssig: „Fakt ist, Christian Kern ist polit-tauglich, sind wir froh, dass sich Leute in unserer Bewegung so engagieren wollen. Fakt ist aber auch, die Personaldebatte Werner Faymann ist abgeschlossen, er ist bestätigt worden am Bundesparteitag. Jetzt gilt es andere Dinge zu lösen, wo die Menschen sich Reformen erwarten“. Der Kanzler sitze fest im Sattel, wird die SPÖ nicht müde zu betonen.

Link: