Schweinebauern setzen auf Asien

Die Russland-Sanktionen kommen die steirischen Schweinbauern teuer zu stehen - der Schaden dürfte bereits einen zweistelligen Millionenbetrag erreicht haben. Als neue Hoffnungsmärkte gelten nun China und die Philippinen.

Die Russland-Sanktionen auf der einen und die Ausweitung der Schweinehaltung vor allem in Deutschland, Dänemark und Spanien auf der anderen Seite setzten den europäischen Markt massiv unter Druck: Der Preis für ein Kilogramm Schweinefleisch fiel von 1,64 Euro auf 1,23 Euro, und das bekommen auch die etwa 7.000 steirischen Schweinebauern - sie halten insgesamt rund 800.000 Schweine - zu spüren.

Schwein

APA/Helmut Fohringer

Vor allem in China werden große Hoffnungen gesetzt, auch, weil dort Produkte wie Bauchfleisch, Schweineköpfe sowie Knorpel- und Knochenfleisch stärker gefragt sind als in Österreich

Schon rund 25 Mio. Euro Schaden

„Unseren Schätzungen zufolge beläuft sich der Schaden bislang auf rund 25 Millionen Euro. Die Aussicht, dass es ein Aufheben des Embargos bzw. des Import-Stopps gibt, die ist schlecht, und so befürchten wir weiteren wirtschaftlichen Schaden“, sagt der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher.

Veterinärprotokolle unterzeichnet

Um diesen möglichst klein zu halten, orientiert man sich jetzt noch stärker nach Fernost: Nach Südkorea und Japan wird Schweinefleisch bereits geliefert, jetzt sollen China und die Philippinen folgen - mit der Unterzeichnung von entsprechenden Abkommen sind die rechtlichen Grundvoraussetzungen schon geschaffen, so Titschenbacher: „Es konnte über die Weihnachtsfeiertage das Veterinärprotokoll mit China abgeschlossen werden - das ist eine wesentliche Voraussetzung für die Erschließung dieses Marktes. Außerdem ist der philippinische Markt ein Hoffnungsmarkt - hier gibt es ebenfalls ein Veterinärprotokoll, das unterzeichnet worden ist. All diese Maßnahmen sollten dazu dienen, den österreichischen und europäischen Markt zu entlasten.“

Nächster Schritt ist, dass steirische Exportbetriebe von den chinesischen Veterinär- und Gesundheitsbehörden zertifiziert werden müssen - erst dann bekommen sie die Erlaubnis, Schweinefleisch direkt nach China zu exportieren; frühestens in einem halben Jahr soll es dann soweit sein.