Ski-WM bringt Schladming 200.000 Euro pro Jahr

Schladming steht am Dienstag wieder ganz im Zeichen des Nachtslaloms. Vor zwei Jahren bewältigte man mit der alpinen Ski-WM ein Großprojekt, das der Stadt höhere Erlöse bescherte. 200.000 Euro pro Jahr nimmt die Stadtgemeinde mehr ein.

Radio Steiermark-„Impulse“:

In der Diskussionssendung wurde am Montag über die nachhaltige Wirkung der alpinen Ski-WM diskutiert - die Diskussion zum Nachhören

Die Durchführung der Ski-WM war erfolgreich - darüber ist man sich weitgehend einig. Differenzierter sehen Experten und Vertreter aus der Region hingegen den finanziellen Aufwand und die Nachhaltigkeit der Investitionen. Jürgen Winter war bis Jahresende Bürgermeister und ist jetzt Regierungskommissär in Schladming. Er sagte, der finanzielle Spielraum der Stadt sei durch die Ski-WM nicht eingeschränkt worden. Die Erlöse wären jetzt deutlich höher: „Bei den Mehrerlösen aus dem Steuerkuchen ist es sicherlich so, dass wir seit der WM in Schladming bei der Kommunalsteuer eine deutliche Zunahme verbuchen.“ Auf die Frage, ob man das quantifizieren könne, antwortete Winter: „Wir haben pro Jahr allein aus dieser Einnahme ein Mehr an 200.000 Euro.“

voestalpine Skygate Schladming

APA/Helmut Fohringer

Der Skygate am Fuße der Planai war eines der Markenzeichen der Ski-WM.

Erwartungen wurden übertroffen

Auch Georg Bliem, Chef der Planai-Hochwurzen-Bahnen, meinte, die Erwartungen, die der Grazer Volkswirtschaftsexperte Michael Steiner in seiner Studie festgeschrieben hat, seien übertroffen worden: „Man kann nach zwei Jahren durchaus von einem Happy End sprechen. Die Planai-Hochwurzen-Bahnen haben ihr erfolgreichstes Geschäftsjahr hinter sich. Wir haben den Seilbahn-Umsatz um 20 Prozent steigern können, gleichzeitig war der Branchenschnitt bei minus 6,5 Prozent.“

„Es wurde sehr viel Geld in die Hand genommen“

Kritiker sprachen und sprechen hingegen von Prestigebauten rund um die Ski-WM. So sagte etwa Hans-Moritz Pott, Rechtsanwalt und bis Jahresende Bürgerlisten-Gemeinderat in Schladming: „Es sind natürlich schon sehr viel Gelder über das normale Maß hinaus in die Hand genommen worden, und man hat meiner Meinung nach den Congress ein bisschen zu groß gebaut.“ Dem wiederum widersprach Regierungskommissär Winter, der Congress werde sich in nur sieben Jahren rentieren.

„Summe so hoch wie Sparbedarf des Landes“

Lambert Schönleitner, Landessprecher der Grünen und regionaler Abgeordneter, sagte, die Summe von 200 Millionen Euro, die Land und Bund investierten, sei am Ende zu hoch gewesen: „Nur um einen Vergleich zu sagen: Die Summe, die für diese Ski-WM ausgegeben wurde, für ein 14-tägiges Ereignis, war in Summe gleich hoch wie der Sparbedarf des Landes im Jahr 2012.“ Das, was die Steiermark eingespart habe, sei in die Ski-WM geflossen, so Schönleitner.

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