Lawinengefahr: Alpinpolizei rät zur Vorsicht

Nach der dramatischen Rettungsaktion eines 75-jährigen Tourengehers am Wochenende appelliert die Alpinpolizei, vor Skitouren die Lawinenlageberichte genau zu studieren - auch in den nächsten Tagen herrscht große Lawinengefahr.

Gerhard Rieglthalner ist Leiter der Alpinen Einsatzgruppe Hochsteiermark und war an der Rettungsaktion des 75-Jährigen beteiligt, der nach neun Stunden stark unterkühlt aus der Lawine geborgen werden konnte - mehr dazu in Tourengeher harrte neun Stunden in Lawine aus.

Rettungseinsatz Hochschwab

ORF.at

Auf dem Weg der Besserung

Dass der Obersteirer überhaupt überlebte, sei vor allem auch seinem guten körperlichen Zustand zu verdanken: „Er ist eigentlich ein recht versierter Bergsteiger und hat eine dementsprechend gute Kondition. Er hat Gottseidank eine weitere Auskühlung verhindern können“, so Rieglthalner. Der 75-Jährige ist auf dem Weg der Besserung und dürfte das Krankenhaus Bruck schon bald wieder verlassen können.

Jede Lawine soll gemeldet werden

Am Wochenende gab es zahlreiche Lawinenabgänge - mehr dazu in Traurige Bilanz am Wochenende (news.ORF.at). In der Steiermark wurden am Stuhleck mehrere Personen teilweise verschüttet, konnten sich aber selbst befreien. Auch wenn wie in diesem Fall niemand verletzt wurde oder als vermisst gilt - jede Lawine sollte über den Notruf gemeldet werden: „Damit die Einsatzkräfte wissen, es ist nichts passiert. Blöd wäre es, wenn das jemand beobachtet, und man startet einen Rieseneinsatz, und im Endeffekt ist dann niemand verschüttet oder verletzt“, so Rieglthalner.

Lawinenwarnstufe drei

Im Großteil der Steiermark herrscht momentan Lawinenwarnstufe drei, was erhebliche Gefahr bedeutet, sagte der Alpinpolizist: „Es ist so, dass wir eine Gefahrenskala von eins bis fünf haben. Es wäre unprofessionell zu glauben, drei ist mittendrin, und das wird schon nicht so schwer sein. Ich kann nur appellieren, dass man diesen Lawinenlagebericht durchliest und sich Gedanken über das Wetter macht.“

Hinweise beachten und Lageberichte studieren

Steilhänge sollten gemieden werden oder nur einzeln bzw. mit entsprechenden Abständen befahren werden, meinte Rieglthalner. Wer Hinweise wie diese beachtet und den Lawinenlagebericht genau studiert, könne das Risiko in den steirischen Bergen deutlich reduzieren - auch trotz der aktuell erheblichen Lawinengefahr.

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