Apfelbauern suchen Weg aus der Krise

Bis Freitag tagt in Berlin die Fachmesse „Fruitlogistica“: 2.600 Unternehmen aus der Obst- und Gemüsebranche treffen sich dort, um nach Lösungen für die aktuelle Krise zu suchen - die steirischen Apfelbauern sind auf der Suche nach neuen Märkte.

Russland war bis vor einem Jahr noch eines der wichtigsten Exportländer für die steirischen Apfelbauern - das durch die EU verhängte Embargo änderte die Situation schlagartig: Der Preisdruck wurde größer, und schon jetzt heißt es, dass der Schaden für die Bauern heuer noch massiver werde als vergangenes Jahr.

„Prüfen Möglichkeit der Schadenersatzklage“

Im vorigen Jahr mussten die rund 700 steirischen Apfelbauern selbst für den Millionenschaden aufkommen, und auch heuer müsse man mit massiven Schäden rechnen, so Thomas Reiter, der Geschäftsführer der Erzeugerorganisation Opst: „Im heurigen Jahr schaut es so aus, dass die Schäden noch höher sein werden, was für uns natürlich ein unheimliches Problem darstellt. Deshalb müssen wir auch überprüfen, inwieweit hier die Möglichkeit besteht, eine Schadenersatzklage einzubringen.“

Äpfel

ORF.at

Die Apfelbauern suchen nach einem Weg aus der Krise

Polen sorgt für Überangebot

Das Problem sei, dass Polen als größtes apfelproduzierendes Land nicht mehr nach Russland exportieren darf - diese Äpfel kommen nun auf andere Märkte, wo auch die Steiermark verkaufen will, wodurch der Preisdruck immer größer werde, erklärt Reiter. Die Fruitlogistica will man deshalb nutzen, um neue Märkte zu erschließen, weshalb die Präsenz auf der Fachmesse heuer besonders wichtig sei.

„Äpfel gibt es so gut wie überall“

Man müsse sich aber auch bewusst sein, dass es keinen Weltmarkt für den Apfel gibt - Äpfel gibt es bereits so gut wie überall: „Es muss uns klar sein, dass wir hier in Verdrängungsmärkte hineingehen und dass grundsätzlich auf der ganzen Welt und natürlich in Europa dadurch die Preise sinken und nicht steigen werden. Das ist, glaube ich, auch jedem klar. Für uns ist der Fokus sicher nach wie vor Europa und weniger Asien, also Kontinente, die weit weg sind. Diese lassen sich einfach nicht zu Preisen abbilden, mit denen man wettbewerbsfähig ist“, so Reiter. Eine weitere Möglichkeit sei derzeit Nordafrika.

Link: