Steirische Schüler wünschen sich „Mehr Europa“

Laut einer Umfrage der Schülervertretung empfinden die steirischen Schüler die EU als positiv. Mehr als 2.000 Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren nahmen daran teil. Die Kernbotschaft: Die EU ist wichtig, sichert Arbeitsplätze, Frieden und den Wohlstand.

Die Jugendlichen würden sich wünschen, dass mehr das „Wir sind Europäer-Gefühl“ vermittelt und in der Schule „Politische Bildung“ von allen Schülern verpflichtend besucht wird.

Botschaft eindeutig pro EU

Die Umfrage wurde vergangenen November und Dezember an AHS und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen durchgeführt, keiner der Umfrageteilnehmer ist älter als 19 Jahre, kennt also ein Österreich ohne EU - und die Botschaft war eindeutig: 72 Prozent gaben an, sich für die EU zu interessieren, 61 Prozent sagten, Österreich profitiere vom EU-Beitritt; 51 Prozent meinten auch, es ist gerecht, dass reichere EU-Mitglieder wie Österreich mehr zum Budget beitragen als ärmere.

Mehr als die Hälfte spricht sich für Euro aus

Rund 30 Prozent sehen positive Aspekte für den Arbeitsmarkt. Das Ergebnis bezüglich einer neuerlichen EU-Erweiterung hält sich die Waage. Besonders einig waren sich die Schüler dabei, dass ein Europa ohne den Euro nicht vorstellbar wäre - hier stimmten 63 Prozent für die Gemeinschaftswährung. Mehr als die Hälfte meinte, dass Österreich seine Interessen durch die EU besser durchsetzen könne, die europäischen Politiker seien jedoch gefordert, mehr auf lebensnahe Themen einzugehen. Die Hälfte der Schüler sieht auch bei der Berichterstattung der Medien Verbesserungsbedarf, des weiteren müsse die Bevölkerung mehr Interesse an der EU zeigen.

Jugendliche wollen noch besser informiert werden

Das Ergebnis zeige, dass die Jugendlichen ein Europabewusstsein hätten und in gewissen Bereichen noch besser informiert werden wollen, sagte Max Wusche von der Landeschülervertretung: "Wir fordern erstens Anreize für Lehrer, Reisen nach Brüssel oder Straßburg zu organisieren, damit das ‚Gefühl Europa‘ nicht etwas Fernes ist, sondern näher rückt. Wir wollen auch ein flächendeckendes Angebot für Europatage an Schulen und ein eigenes Pflichtfach ‚Politische Bildung‘.

Ergebnis überrascht positiv

Landtagspräsident Franz Macjen (ÖVP) - selbst ein glühender Europäer - war vom Ergebnis so positiv überrascht, dass er die Schüler einlud, die Umfrage gemeinsam zu präsentieren, „weil sie eine Richtung zeigt, die wünschenswert ist und die, so glaube ich, gut verbreitet werden soll“.

„Schüler haben positiveren Zugang“

Auch für Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner sind die Ergebnisse signifikant: „Die Schüler sind eigentlich in die EU hineingeboren. Sie haben selbstverständlich einen anderen, insgesamt positiveren Zugang als die Erwachsenen, und sie wollen auch, dass man mehr dazu beiträgt, dass die EU positiv gesehen wird.“ Meixner wird das Anliegen der Schüler auf das Pflichtfach „Politische Bildung“ auch unterstützen.

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