Leder & Schuh in Graz kündigt Mitarbeiter
Die betroffenen Mitarbeiter sollen mit Ende März den „blauen Brief“ bekommen, erklärte Vorstand Werner Weber. Mit der Maßnahme setze der Konzern seine Restrukturierung fort. Wie viele Mitarbeiter es zumindest treffen werde, wollte Weber auf Nachfrage nicht bekannt geben.
„Operative und strategische Neuausrichtung“
Betroffen sei die Zentrale in der Grazer Lastenstraße, Filialen der Töchter seien nicht betroffen, so Weber. Laut Weber werden voraussichtlich aber alle Bereiche in der Konzernzentrale vom Jobabbau betroffen sein: „Im Zuge der Restrukturierung haben wir alle Prozesse kritisch hinterfragt und Abläufe neu definiert“, weshalb kein Bereich ausgeschlossen werden könne. Damit werde die „operative und strategische Neuausrichtung“, die vor einigen Monaten begonnen habe, fortgesetzt.
„Weg zur Gesundung“
Laut Weber sind die Kündigungen notwendig, um den mit den finanzierenden Banken Mitte des Vorjahres gewählten „Weg zur Gesundung“ der Firmengruppe fortzusetzen. „Wir müssen unsere Abläufe auf den aktuellen Effizienzstand bringen und machen jetzt quasi die Phase durch, in der die Hausaufgaben eines Einzelhändlers abzuwickeln sind“, sagte der Vorstand. Bereits 2012 und 2013 war im Standortnetz in Südosteuropa sowie bei der Tochter Stiefelkönig eine Straffung erfolgt: „Die ist nun weitgehend abgearbeitet.“ Nun müsse die Organisation neu aufgestellt werden.
Positive Prognose für Geschäft
Weber prognostizierte für die noch nicht ganz fertig ausgearbeitete Bilanz 2014 erste wirtschaftlich positive Auswirkungen des neuen Kurses: „Wir werden auf der operativen Seite leicht positiv sein.“ Somit könne der mit den Banken beschlossene Finanzierungsplan, der bis Ende 2016 läuft, eingehalten werden, gab sich der Vorstand zuversichtlich. Die anstehenden Kündigungen soll auch 2015 einen weiteren Schritt in die schwarzen Zahlen bringen.
Derzeit insgesamt rund 3.400 Mitarbeiter
Leder & Schuh ist eines der größten Schuhhandelsunternehmen Europas und beschäftigt laut Weber derzeit etwa 3.400 Mitarbeiter an 349 Standorten. Bei der im Vorjahr präsentierten Bilanz 2013 war man nach 2012 noch weiter in die Verlustzone geschlittert: Der Jahresfehlbetrag vergrößerte sich gegenüber 2012 von 1,14 auf 1,58 Millionen Euro. Der Bilanzverlust betrug 10,16 Millionen Euro.