WK-Wahl: Wirtschaftsbund will dominant bleiben

Ab Dienstag wählt die Wirtschaft ihre Interessenvertretung. An der Dominanz des Wirtschaftsbundes wird sich voraussichtlich nicht viel ändern, dennoch zeigt sich die Konkurrenz durchaus angriffslustig, wie die „Impulse"Diskussion auf Radio Steiermark am Montag bewies.

Wirtschaftskammer Steiermark

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Das Ergebnis der Wirtschaftskammerwahl wird am Freitag Nachmittag vorliegen.

In der Steiermark sind 66.000 Unternehmen wahlberechtigt; es kandidieren fünf Listen, die UNOS allerdings nur in vier von 70 Fachgruppen. Politisch dominiert wird die Wirtschaftskammer vom ÖVP-Wirtschaftsbund, der zuletzt 76 Prozent der Stimmen errang; alle anderen Wahlgruppierungen blieb im Ergebnis einstellig.

Bangen um Wahlbeteiligung

Und die Ziele der Wahllisten sagen alles über das politische Machtverhältnis in der Kammer: Der SPÖ-Wirtschaftsverband, die Grüne Wirtschaft und der Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender wollen jeweils zweistellig im Ergebnis werden, der ÖVP-Wirtschaftsbund mit Kammerpräsidenten Josef Herk will wiederum drei Viertel aller Stimmen: „Mein Wahlziel ist 50 Prozent Wahlbeteiligung plus eine Stimme, und für den Wirtschaftsbund das Ziel vom letzten Mal zu erreichen.“

Das Bangen um die Wahlbeteiligung hat mit den vielen Kleinstunternehmen zu tun, die teilweise schwer zu mobilisieren, aber heftig umworben sind - so zum Beispiel von Karlheinz Winkler vom Wirtschaftsverband: „Der Unternehmer arbeitet mehr - zwölf bis 14 Stunden. Da gehören für mich auch die gleichen Regeln her: beim Arztbesuch oder beim Krankengeld.“

Die Diskussion zum Nachhören finden Sie hier: Radio Steiermark-„Impulse“

Harald Schenner von der Grünen Wirtschaft will am Beispiel der Kleinstunternehmer ansetzen, um überhaupt die Kammer nach den Erfordernissen der Zukunft auszurichten: „Wie wollen wir Arbeit in Zukunft denken? Soll es hier genau diese Schubladen geben, die es aus dem alten Zunftwesen aus dem 18. und 19. Jahrhundert noch gibt?“

Die "Impulse"-Gesprächsrunde

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Weniger Bürokratie, einfachere Verwaltung

Davor aber, und darin sind sich alle einig, müssten die Bürokratie abgebaut und die Verwaltung vereinfacht werden, wie Erich Schoklitsch vom Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender fordert: „Da könnten sicher Milliarden eingespart werden. Wir haben das Problem, dass wir einen Förderungsdschungel sondergleichen haben.“

„Stimmungslage für das Unternehmertum“

Josef Herk fügt hinzu: Die vielen Vorschriften hemmten auch die Investitionsfreudigkeit. „Der Unternehmer wird für alles verantwortlich gemacht, und ich glaube, hier braucht es wieder eine Stimmungslage für das Unternehmertum, damit Unternehmer wieder motiviert sind zu investieren“, so Herk - mehr dazu in Bürokratie verhindert jede zweite Investition (17.2.2015).

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