Immer mehr Kunden in den Vinzimärkten

Immer mehr Menschen in der Steiermark müssen mit immer weniger Geld auskommen - das wirkt sich auch auf das Einkaufsverhalten aus. Die Vinzi-Lebensmittelmärkte verzeichnen einen wachsenden Kundenstock.

In der Steiermark gibt es inzwischen sieben sogenannte Vinzi-Märkte: In diesen Sozialmärkten darf nur einkaufen, wer bedürftig ist und alleine weniger als 1.000 Euro im Monat zur Verfügung hat. Zu kaufen gibt es Lebensmittel, die bald ablaufen oder gerade abgelaufen, aber noch gut sind, zu einem billigen Preis.

Um zehn Prozent mehr Kunden in den Grazer Märkten

Jeden Tag kaufen hier mehrere hundert Menschen ein: Allein bei den zwei Märkten in Graz spricht man von einem Plus von zehn Prozent im Vorjahr; hier sind es rund 150 Kunden pro Tag, in Judenburg sind es bis zu 70 täglich. Stark nachgefragt sind auch die Märkte in Leibnitz und Deutschlandsberg. Immer mehr Kunden hat auch der Vinzi-Markt in Voitsberg, sagt dessen Leiterin Brigitte Grundner: „Vor vier Jahren, als ich den Markt übernommen habe, hatten wir noch 160 Mitglieder, inzwischen ist die Anzahl auf 500 angestiegen.“

Oft fehlt sogar das Geld für den Einkauf im Sozialmarkt

Menschen, die bei den Vinzi-Märkten einkaufen, fehlt oft das Geld um über die Runden zu kommen, zum Beispiel Mindestpensionisten, Alleinerzieher, Menschen, die ihre Arbeit verloren haben, oder Asylwerber.

Waren im Sozialmarkt

APA/ROBERT JAEGER

Die Vinzi-Märkte bekommen ihre Waren von Supermarktketten, Firmeneigentümern oder Privatpersonen, die spenden. Waren, die oft benötigt werden, sind Reis, Mehl, Nudeln oder auch Hygieneartikel

Dass es für viele immer enger wird, bemerkt man im Vinzi-Markt in letzter Zeit oft, erzählt die Grazer Leiterin, Heidi Anderhuber: „Ja, es ist in letzter Zeit zunehmend zu bemerken, dass fast jeden Tag jemand kommt, der sagt, ich habe leider gar kein Geld, ich habe nichts zu essen, und ich habe gar kein Geld, sodass ich auch bei euch nicht einkaufen kann. Da machen wir es immer so, dass wir ein kleines Lebensmittelpaket zusammenstellen, weil ich sage, es soll niemand den Vinzi-Markt verlassen und sagen, ich habe nichts zu essen, und ich muss da jetzt raus, weil ich gar kein Geld habe.“

Anderhuber schildert zum Beispiel den Fall einer Frau: „Die Dame sagte, sie habe jetzt einen Job in Aussicht, aber erst in einem Monat, in den nächsten zwei Wochen kommt sie nicht über die Runden.“ In einem anderen Fall musste ein Kunde eine hohe Tierarztrechnung begleichen, deshalb konnte er sich das eigene Essen nicht mehr leisten.

Link: