Auszeiten in Klöstern boomen

Die Sehnsucht nach innerer Einkehr lässt immer mehr Menschen ins Kloster gehen - als Gast auf Zeit: Auszeiten hinter Klostermauern boomen. Wer nicht so nah bei Gott sein will, kann aber auch Appartements in einem Pfarrhof buchen.

Kloster Nonne Priester

ORF

Die Angebote der Klöster reichen von der einfachen Klosterzelle bis zu Seminaren

Stress, ein drohendes Burnout, ein Trauerfall oder der Wunsch zu fasten und Kraft zu tanken sind die Hauptgründe für Menschen, als Gast ins Kloster zu gehen - und immer mehr Menschen, ob religiös oder nicht, tun das. In den vergangenen zwei Jahren seien Nachfrage und Buchungen deutlich gestiegen, heißt es von der die Dachorganisation Klösterreich: Bis zu 6.000 Gäste verzeichneten einzelne Standorte im vergangenen Jahr. Gefragt sind auch die steirischen Standorte Stift Admont, Stift Rein und Stift St. Lamprecht.

„Manchmal sehr stark belegt“

Pater Gerwig Romirer leitet das Begegnungszentrum im Stift St. Lamprecht: „Bei uns gibt es verschiedene Seminare, Kurse, auch im kreativen Bereich, auch für Führungskräfte. Wir haben etwa 30 Gästezimmer, Einzel- oder Doppelzimmer, die sind manchmal sehr stark belegt. Zu Ostern werden etwa 25 Menschen bei uns zu Gast sein und mit uns Mönchen Ostern feiern.“

Kraftort Pfarrhof

Wer kirchliche Kraft ohne Klostermauern sucht, kann seit November in der Steiermark auch Ferien im Pfarrhof machen. Die ersten beiden Appartements im Pfarrhof gibt es in Pichl-Preunegg, und sie seien gut gebucht, sagte Martina Hofmeijer von der Diözese Graz-Seckau: „Wir haben einen Gästemix aus Gästen aus Deutschland, Österreich und Ungarn. Das sind Pärchen bzw. auch Familien mit Kindern. Es ist das Spannungsfeld zwischen dem geschichtsträchtigen Haus, dem Kraftort, dem Ruheort und einfach einem normalen Urlaub, sodass man sich frei bewegen kann.“

„Himmlisch urlauben“ wird ausgebaut

Das Angebot nennt sich „himmlisch urlauben“ und wird nun ausgebaut: „Wir werden im Mai das zweite Haus in Tieschen im steirischen Thermenland eröffnen. Wir planen, noch zum Winter hin ein weiteres Haus in der Obersteiermark in der Region Schladming-Dachstein zu adaptieren, und im Frühjahr 2016 werden wir im Kräuterdorf Söch ein weiteres Haus haben“, so Hofmeijer. Geplant ist, dass es am Ende zehn Ferien-Pfarrhöfe in der Steiermark und insgesamt 100 in ganz Österreich, Nord-Italien, Slowenien und Süddeutschland geben soll.

Auch Pilgern boomt

Auch Pilgern liegt im Trend: Immer mehr Menschen begeben sich etwa auf den berühmten Jakobsweg nach Santiago de Compostela in Spanien. Gerade rund um Ostern gibt es viele Pilgerwanderungen - mehr dazu in Pilgern: Eine „Auszeit vom Alltag“ (noe.ORF.at).

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