Neue Gehhilfe für die Kleinsten

Die Klinik Judendorf-Straßengel kann auf dem Gebiet der Kinderrehabilitation mit einer Innovation aufwarten: Gemeinsam mit TU und Med-Uni Graz sowie dem Land wurde ein Gangroboter zur Therapie von Kleinkindern mit Bewegungsstörungen entwickelt.

Eines von 500 Neugeborenen in Österreich hat Bewegungsstörungen; dazu kommen Kleinkinder, die durch einen Schlaganfall oder ein Schädel-Hirntrauma im Bewegungsbereich rehabilitiert werden müssen.

"Lokomat"

Klinik Judendorf

Mit dem neuen „Lokomaten“ können Kinder ab einer Körpergröße von 65 Zentimetern therapiert werden

In Zusammenarbeit mit der TU Graz, der Medizinischen Universität Graz und dem Land Steiermark entwickelte nun die Klinik Judendorf-Straßengel unter der Leitung von Primarius Peter Grieshofer einen Prototypen, mit dem man Bewegungsstörungen bereits bei Kindern ab 65 Zentimetern Größe therapeutisch behandeln kann - bisher gab es nur einen Gangroboter, den so genannten „Lokomaten“, für Kinder ab einer Körpergröße von mindestens einem Meter.

Lernreize für Rückenmark und Gehirn

Nach vierjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit wurde an der Klinik Judendorf-Straßengel nun der Prototyp fertiggestellt. Die Idee zu dem Projekt hatte Grieshofer: „Dieses Gerät bewegt über Motoren das Hüft- und das Kniegelenk. Die Beine werden zusätzlich auf Laufbändern bewegt. Das Gerät ist mit verschiedenen Schienen fixiert. Das Kind geht dadurch ganz normal. Es bewegt sich aber nicht aktiv, sondern wird passiv bewegt. Dadurch werden Lernreize im Gehirn und Rückenmark gesetzt.“

TU Graz entwickelte Soft- und Hardware

Unterstützung bekam Grieshofers Team auch vom Land - Landesrat Christopher Drexler (ÖVP) freut sich über das Projekt: „Mich freut es als Gesundheitslandesrat auf der einen und als Wissenschafts- und Forschungslandesrat auf der anderen Seite, weil man sieht, welche Innovationsführerschaft in der Steiermark übernommen werden kann. Wir sind stolz auf diese Entwicklung.“

Hard- und Software für den neuen „Lokomaten“ wurden von der Technischen Universität Graz rund um das Team von Jörg Schröttner entwickelt: „Der technische Ablauf ist der, dass das Kind in den Roboter eingebaut wird. Dann werden über die Software die Motoren gestartet, Die Physiotherapeutin kann den Gangzyklus dann mit dieser Software steuern“, erklärt Schröttner. Geht es nach Grieshofer, so wird das Therapiegerät für Kinder mit Bewegungsstörungen noch Ende dieses Jahres in Serie gehen kann.

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