400 Tonnen Altreifen nach Rumänien verkauft

Ein Südsteirer muss sich seit Donnerstag im Grazer Straflandesgericht wegen Umweltgefährdung verantworten. Der Mann soll hunderte Tonnen alter Autoreifen nach Rumänien verkauft haben. Die Verhandlung wurde vertagt.

Wer denkt es wäre einfach, gebrauchte Autoreifen von Österreich nach Rumänien zu verkaufen, der irrt. Das zeigt sich bei der Gerichtsverhandlung gegen den Südsteirer in Graz. Denn allein um sich darauf zu einigen, was ein gebrauchter Reifen ist und was Abfall ist, führte zu zahlreichen Erklärungen und Diskussionen.

Händler und Käufer befragt

Der südsteirische Händler, der noch immer eine Firma betreibt, sagte, der größte Teil seiner Reifen - die er selbst von einem Autoverwerter gekauft hatte - war sicher mit der nötigen Profiltiefe und in brauchbarem Zustand. Das bestätigte auch der rumänische Käufer. Er stellte fest: "Ich fahre doch nicht nach Österreich, um Reifen zu kaufen, die ich dann verbrennen lasse.“

Finanzamt anderer Meinung

Anders sah das das Finanzamt. Dort geht man davon aus, dass Reifen, die auf einem Auto waren, das zur Verschrottung gehört, automatisch Abfall sind und man diese erst dann wieder Gebrauchtreifen nennen darf, wenn man zuvor behördlich die „Nicht-Abfalleigenschaft“ feststellen lässt. Dazu muss unter anderem die Profiltiefe, der Zustand des Reifens und die Dimension erhoben und aufgelistet werden.

Reifen teurer verkauft als gekauft

Laut dem Südsteirer verkaufte er die Reifen übrigens um rund 20 Euro teurer als er sie selbst gekauft hatte. Der Finanzbeamte gab weiters bei Gericht an, dass der Südsteirer die Reifen falsch deklariert habe, nämlich als Altreifen. Jetzt ist das österreichische Umweltministerium mit dem rumänischen in Verbindung getreten, um abzuklären, ob und wenn wie dort die betreffenden Reifen entsorgt worden sind. Die Verhandlung wurde deshalb vertagt.