Lobnig neuer Bürgermeister von Fohnsdorf

In Fohnsdorf im Bezirk Murtal ist Samstagabend ein neuer Bürgermeister gewählt worden. Nachdem sich Johann Straner aus privaten Gründen aus der Politik zurückzog, stellte sich der bisherige Vizebürgermeister der Wahl. Gernot Lobnig erhielt 14 der 25 Stimmen im Gemeinderat.

Bei den Gemeinderatswahlen am 21. März hat Johann Straner als SPÖ-Spitzenkandidat die absolute Mehrheit für seine Partei knapp behaupten können. In Zukunft besetzen die Sozialdemokraten 13 der 25 Gemeinderatssitze - und das eine Woche nachdem bekannt wurde, dass sich Straner wegen der Finanzmisere der Gemeinde im Zusammenhang mit dem Thermenbau vor Gericht verantworten wird müssen.

Turbulente politische Karriere

Sein Bürgermeisteramt tritt Straner nicht an. Seine Lebensgefährtin ist wenige Tage nach den Gemeinderatswahlen unter tragischen Umständen ums Leben gekommen. Straner war 17 Jahre Bürgermeister der ehemaligen Bergbaugemeinde und der 66-Jährige hat in dieser Zeit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Im November 2003 ist in seinem Büro im Gemeindeamt ein Schussattentat auf ihn verübt worden. Straner überlebte und nahm schon wenige Wochen später wieder die Amtsgeschäfte auf.

Thermenbau kostete Straner kurzfristig Amt

Jahre später kostete der Thermenbau, der von der Gemeinde beinahe im Alleingang gestemmt wurde, Straner kurzfristig das Amt. Wegen der finanziellen Turbulenzen hat das Land Steiermark im Jänner 2011 den Gemeinderat aufgelöst und einen Regierungskommissär eingesetzt. Bei der darauffolgenden Wahl im Herbst 2011 ist Straner nicht mehr für die SPÖ, sondern mit einer Namensliste angetreten und holte neuerlich die absolute Mehrheit. Bei den Wahlen 2015 kehrte er mit seinen Mitstreitern wieder in den Schoß der SPÖ zurück und konnte die absolute Mehrheit verteidigen.

Nach seinem Rückzug aus der Politik ist Samstagabend der bisherige Vizebürgermeister, der 51 Jahre alte Gernot Lobnig, zum neuen Fohnsdorfer Bürgermeister gewählt worden. Ein Termin für den Prozess, bei dem sich Straner wegen Amtsmissbrauchs und Untreue vor Gericht verantworten muss, steht derzeit noch nicht fest – mehr dazu in Kein Straner-Einspruch gegen Anklageschrift (26.3.2015).