Untersuchung: 40 Prozent der Lenker übermüdet

Mehr als 40 Prozent der Lenker sind auf Autobahnen übermüdet unterwegs. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Schlafforschers Manfred Walzl für die ASFINAG. Müdigkeit und Unachtsamkeit seien Ursache für jeden zweiten tödlichen Unfall.

Auf dem Rastplatz Herzogberg auf der Südautobahn (A2) im Grenzgebiet zwischen Steiermark und Kärnten testete der steirische Schlafforscher am Samstag mithilfe eines Spezialgerätes zahlreiche Autofahrer. Das Ergebnis zeigt, dass zwei von fünf Lenkern übermüdet fahren.

Messung mit Spezialgerät

Normalerweise seien etwa 30 Prozent der Testpersonen – das sind Lenker aus dem In- und Ausland – in punkto Übermüdung im roten Bereich, so Walzl. „Heute waren es mehr als 40 Prozent“, bilanziert der Schlafforscher. Er bat Lenker aus Tschechien, Polen, dem Großraum Wien, aber auch aus der Steiermark zum Pupillomat.

Das Spezialgerät misst den sogenannten Pupillen-Unruheindex. Die Pupille erweitert und verengt sich im Normalfall pro Sekunde ständig um 0,5 Millimeter. Wenn man müde ist, tut sie das seltener, so Walzl, dafür werde die Distanz zwischen Verengung und Erweiterung größer.

Autofahrer streckt sich nach einer längeren Fahrt

ORF.at

Nach zwei Stunden Autofahrt sollte man eine Pause machen

Wenig Schlaf wie Alkohol

Zu wenig Schlaf wirke wie Alkohol auf die Reaktionsfähigkeit. Studien würden zeigen, dass nach einer Nacht mit nur vier Stunden Schlaf die Reaktionszeit beim Autofahren mit 0,5 Promille im Blut vergleichbar ist. Eine Nacht ohne Schlaf ist mit 0,8 Promille gleichzusetzen. Nach zwei Stunden Fahrt sollte man eine Pause machen. Diese seien wichtig, so Walzl, aber richtige Pausen. Rauchen und Kaffee trinken würden nicht die nötige Erholung bringen.

Mit der Kampagne „Mach mal Pause“ will die ASFINAG gerade jetzt zur Urlaubszeit die Autofahrer hinweisen, nicht auf das Pausemachen zu vergessen. Tipps gegen Müdigkeit am Steuer zeigt die ASFINAG in einem Video:

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