Steirer bläst zum Kampf gegen Fachkräftemangel

Während es immer mehr Arbeitslose gibt, können gleichzeitig unzählige Jobs nicht besetzt werden. Der Grund: Es gibt zu wenig Fachkräfte. Eine von einem Steirer entwickelte Online-Plattform soll dies nun ändern.

Viele steirische Firmen können ausgeschriebene Stellen oft monatelang nicht besetzen, weil es an hochqualifiziertem Personal mangelt - alleine im IT-Bereich fehlen im Großraum Graz jedes Jahr über 100 Fachkräfte, heißt es aus der Wirtschaftskammer. Der volkswirtschaftliche Schaden durch den Fachkräftemangel ist enorm.

Junge Menschen fürs Berufsleben motivieren

Die Online-Plattform „ggtime“ soll junge Menschen wieder für das Berufsleben motivieren, sagt der Entwickler und Lehrer Bernd Liebenwein. Konkret sollen Interviews gemacht werden, „in denen Schüler einfach über ihre Lebensziele plaudern und sagen ‚Das würde ich gerne einmal werden, das mache ich in fünf Jahren, das mache ich in zehn Jahren, das ist meine Motivation‘. Und sie sollen so andere, die dieses Video sehen, auch motivieren, damit die sagen, ‚OK, der hat die gleichen Sorgen wie ich, der ist vielleicht auch schlecht in Mathematik, aber er packt es an, und er tut es‘“.

„Überall die gleichen Probleme“

Die Idee zu der Online-Plattform kam Bernd Liebenwein im Rahmen eines Seminars bei Microsoft in den USA: „Ein Kollege aus Chile hat erzählt, eine Kollegin aus dem Libanon hat erzählt, und ich auch, Geschichten aus dem Unterricht. Da sind wir auf den selben Nenner gekommen, dass es überall die gleichen Probleme gibt: Wie kann ich Schüler motivieren, dass sie Bildung ernst nehmen und sagen, ‚Ich bleib‘ dabei, ich geb’ nicht auf, ich gestalte neue Dinge und probiere einfach etwas aus’.“

Der Automobilcluster etwa hat immer wieder mit Fachkräftemangel zu kämpfen, sagt Christoph Sammer von AC Styria: „Vor allem bei unseren Leitbetrieben AVL und Magna bemerken wir sogar im schlimmsten Fall, dass Aufträge abgelehnt werden müssen, weil einfach die Arbeitskraft bzw. die Mitarbeiter nicht vorhanden sind.“ Jeder Jugendliche, so Sammer, der auf diesem Weg für eine technische Ausbildung begeistert werden kann, sei nicht nur ein Gewinn für die jeweiligen Unternehmen, sondern auch für die gesamte steirische Wirtschaft.

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