ÖBB-Bahnprojekte auf Schiene

Beim Semmering-Basistunnel rechnen Verkehrslandesrat und ÖBB trotz eines aktuellen Einspruchs nicht mit einer nochmaligen Verzögerung. 2,3 Milliarden Euro wollen die ÖBB in den Bahnausbau in der Steiermark investieren.

Das Bauprojekt „Semmering-Basistunnel“ gleicht schon fast der berühmten unendlichen Geschichte: Nachdem das Bundesverwaltungsgericht im Mai grünes Licht für den weiteren Bau gegeben hat - mehr dazu in Grünes Licht für Semmering-Basistunnel (27.5.2015) -, erhob jetzt die Landschaftsschutzorganisation „Alliance for Nature“ erneut dagegen Einspruch.

Leichtfried mit Kritik an „Ein-Mann-Allianz“

Seit dem Projektstart im Jahr 1989 sorgt der umstrittene Semmering-Basistunnel für Aufregung. Tunnel-Gegner verzögerten den Bau immer wieder, und könnten es auch diesmal tun. Verkehrslandesrat Jörg Leichtfried (SPÖ): „Ja, es wäre schlecht, weil dann würde es noch länger dauern. Es würde auch noch mehr kosten, und das ist ja Geld, das die Steuerzahler zu bezahlen haben. Aber es ist schon ein bisschen eigenartig, dass hier eine Ein-Mann-Allianz fast über ein Jahrzehnt Fortschritte in der Steiermark verhindert.“

ÖBB: „Sehen das sehr gelassen“

Dass es auch durch den jüngsten Einspruch von „Alliance for Nature“ wieder zu Verzögerungen des Baus kommen könnte, glaube er nicht, so Leichtfried. Ähnlich sieht es ÖBB-Chef Christian Kern: „Wir sehen das wirklich sehr gelassen. Der Semmering-Basistunnel ist das mit Abstand bestgeprüfte und meist untersuchte Infrastrukturprojekt, das es je in der Geschichte Österreichs gegeben hat. Die Gerichte haben hier ein klares Urteil gesprochen, ich gehe davon aus, dass diese neuerliche Initiative, der neuerliche Versuch, hier zu blockieren, in keiner Weise das Bauvorhaben beeinträchtigen wird.“

Modernisierung geht voran

Neben dem Bau des Semmering-Basistunnels und des Koralm-Tunnels - mehr dazu in Stichwort: Koralmbahn und Koralmtunnel (5.2.2015) - wird ab sofort auch die Strecke Graz-Bruck an der Mur modernisiert: „Es gibt ja das geflügelte Wort von der Westbahn und der Restbahn, und da war in der Vergangenheit die Südbahn gemeint. Wenn sie sich die Entwicklung heute ansehen, da sehen sie aber, dass wir auf Hochdruck an der Modernisierung der Strecke arbeiten“, so Kern.

KMUs aus der Region

Beispielsweise wird heuer um 80 Millionen Euro der Bahnhof Frohnleiten um- und ausgebaut, so Kern, zu einem Großteil durchgeführt von Klein- und Mittelbetrieben aus der Region. Kern sagte: „Das heißt, die Menschen in der Region profitieren nicht nur durch die Mobilitätsangeboten sondern auch durch die Kaufkraft, die im Land bleibt.“

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