Asyl-Verteilzentrum kommt nach Fehring

Das Innenministerium sucht Standorte für sogenannte Verteilzentren, um das völlig überfüllte Erstaufnahmezentrum Traiskirchen zu entlasten - in der Steiermark wurde man nun in Fehring im Bezirk Südoststeiermark fündig.

Die Hadik-Kaserne in Fehring soll aus Spargründen geschlossen werden, die bisher untergebrachten Truppenteile werden nach Feldbach übersiedeln - mehr dazu in Bundesheer: Kaserne Fehring vor Schließung (27.9.2014).

Platz für bis zu 150 Flüchtlinge

Das Verteidigungsministerium stellte das Objekt dem Innenministerium zur Verfügung, am Mittwoch erfolgte eine Besichtigung der Kaserne durch Vertreter der Ministerien und des Bundesheeres. In den nächsten Wochen soll die Kaserne nun geräumt und geprüft werden, ob noch entsprechende Adaptierungsmaßnahmen erforderlich sind.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Laut Innenministerium können in den nächsten Wochen in einem ersten Schritt bis zu 100 Flüchtlinge in festen Quartieren untergebracht werden, nach der vollständige Räumung in etwa zwei Monaten könnten weitere 50 Flüchtlinge in Fehring beherbergt werden.

Auf ein Jahr befristet

Aus dem Büro der für Flüchtlingsfragen zuständigen Landesrätin Doris Kampus (SPÖ) heißt es, man trage die Entscheidung des Bundes mit. Das Verteilzentrum soll auf ein Jahr befristet sein, die militärische Nutzung der Kaserne endet planmäßig Mitte 2016, dann soll die Liegenschaft verkauft werden. Die befristete Nutzung ist laut Innenministerium mit der Gemeinde Fehring vertraglich vereinbart. Bis zum Ablauf der befristeten Nutzung werde das Innenministerium dann gemeinsam mit dem Land ein nachhaltiges Verteilquartier schaffen, heißt es.

Die Kaserne in Fehring war heuer im Mai schon einmal in der Ziehung für die Flüchtlingsunterbringung - damals gab es Pläne, auf dem Kasernengelände Container für bis zu 400 Flüchtlinge zu errichten; aus diesen Plänen wurde allerdings nichts - mehr dazu in Asyl: Fehringer Bürgermeister nicht informiert (19.5.2015)

Klug: Vierte Kaserne zur Flüchtlingsunterbringung

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) betonte, dass das gemeinsame Ziel der Regierung sei, die Zeltlager abzubauen und die Bundesbetreuungsstellen in Traiskirchen und Thalham zu entlasten - die Einigung zu Fehring sei ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Es handelt sich dabei schon um die vierte Kaserne, die zur Flüchtlingsunterbringung genutzt wird neben den bereits bestehenden Asylwerber-Quartieren in Klosterneuburg und Freistadt sowie der Kaserne Vomp, wo in Zukunft bis zu 150 Asylwerber unterkommen sollen.

Mikl-Leitner: „Faire Verteilung gelöst“

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zeigte sich erfreut, dass nun alle Standorte für die Verteilerquartiere komplett seien. Mit dem neuen Asylsystem werde in den kommenden Wochen sukzessive das Problem der fairen, quotenmäßigen Verteilung auf alle neun Bundesländer nach über zehn Jahren gelöst: „Thalham und Traiskirchen sind damit nicht mehr die Puffer der gesamten Republik.“

Der Unterbringungsengpass in den Bundesländern sei damit aber noch nicht gemeistert - auch für das neue Asylsystem brauche es selbstverständlich nach wie vor ausreichende Unterbringungskapazitäten in den Bundesländern, so Mikl-Leitner.