Wieder heftige Unwetter im ganzen Land

Heftige Gewitter haben in der Nacht auf Montag für unzählige Feuerwehreinsätze in der ganzen Steiermark gesorgt. Besonders dramatisch war die Situation für eine Urlauberfamilie, die auf einer Alm von dem Unwetter überrascht wurde.

Die Unwetterwelle begann in der Obersteiermark: In Großlobming wurden durch den Sturm zahlreiche Bäume ausgerissen und auf Hausdächer und den Ortsfriedhof geschleudert, in Apfelberg wurde das Dach eines Wirtschaftsgebäudes abgedeckt, und in Spielberg schlug ein Blitz in ein Firmengebäude ein.

Überschwemmte Straßen

Die Freiwilligen Feuerwehren mussten auch zu überfluteten Kellern ausschwärmen. Ein Rückhaltebecken wurde von einer Mure ausgefüllt, quoll über und überflutete Straßen; in Ruperting wurde sogar die Ennstal Bundesstraße (B320) von einem Bach überschwemmt.

Orkanartige Sturmböen

Die Gewitterfront zog dann weiter über Leoben bis in die West- und Südsteiermark; nach orkanartigen Sturmböen stürzten auch im Raum Graz und Graz Umgebung zahlreiche Bäume um - allein die Grazer Berufsfeuerwehr verzeichnete rund 80 Einsätze. Sandsackbarrieren wurden errichtet, abgebrochene Baumäste und Bauzäune entfernt. Gegen 3.00 Uhr entspannte sich die Lage wieder - größere Schäden blieben laut Branddirektor Johann Kirnich aus.

Großer Schaden in der Landwirtschaft

Hagel verursachte in den Bezirken Graz Umgebung, Südoststeiermark, Leibnitz und Voitsberg auf einer landwirtschaftlichen Fläche von etwa 1.500 Hektar einen Schaden von rund einer Million Euro: Betroffen sind vor allem Getreidekulturen, Mais, Kürbis, Soja und Obstkulturen wie Apfel, Marillen und Pfirsiche, hieß es am Montag von der Hagelversicherung.

Urlauberfamilie verirrte sich im Gewitter

Besonders dramatisch war die Situation für eine vierköpfige Familie aus den Niederlanden, die derzeit Urlaub auf einer Alm im Bereich Rennfeld im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag macht und dort im Wald von dem Unwetter überrascht wurde: Während sich der Vater und die Tochter noch vor Einbruch der Dunkelheit in Sicherheit bringen konnten, tauchten die 40-jährige Mutter und der 13-jähriger Sohn nicht am vereinbarten Treffpunkt auf - die beiden hatten sich in dem Hagelunwetter verirrt.

„Ohne Lampen, keine Ausrüstung, keine Rucksäcke“

Der Vater alarmierte schließlich die Einsatzkräfte. Sofort stiegen 25 Bergretter mit Suchhundestaffeln auf, sagte Einsatzleiter Romanus Gruber: „Wir haben dann von einem Hüttenwirt die Information bekommen, dass sie Richtung Pernegg abgestiegen sind - ohne Lampen, keine Ausrüstung, keine Rucksäcke. Nach etwa einer halben Stunden haben wir dann Hilferufe der beiden vermissten Personen gehört. Der Sohn war auch schon etwas unterkühlt - er hat nur ein T-Shirt angehabt.“ Erst gegen Mitternacht waren dann alle Personen unverletzt in Sicherheit.

Auch in Tirol gingen Sonntagabend schwere Gewitter mit Starkregen nieder: Zwei Urlauber konnten gerade noch vor einer Mure flüchten - mehr dazu in Riesige Mure auf Achenseestraße (tirol.ORF.at)

Schon in den vergangenen Tagen hielten schwere Unwetter die Feuerwehren auf Trab: Heftige Niederschläge sorgten am Freitagnachmittag und in der Nacht auf Samstag für 116 Feuerwehreinsätze - mehr dazu in Unwetter hielten Feuerwehren auf Trab.