Mord in Graz: Viele Fragen offen

Nach dem Mord in Graz-Straßgang sind weiterhin viele Fragen offen. In der Nacht auf Dienstag wurde ein 54-Jähriger in seinem Haus niedergestochen und verblutete dann - nun wird das Umfeld des Opfers beleuchtet.

Laut Staatsanwaltschaft Graz wurde der 54-Jährige kurz vor Mitternacht von einem Nachbarn vor dessen Wohnhaus gefunden. Der Körper wies mehrere Stichverletzungen im Bereich des Oberkörpers und des Halses auf - ob diese von einem Messer oder einem anderen Gegenstand herrühren, ist noch unklar, auch die Obduktion brachte hier keine weiteren Aufschlüsse, so der Sprecher der Grazer Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher.

Mit letzter Kraft noch zum Nachbarn geschleppt

Laut Spurenlage soll der 54-Jährige in seinem Wohnhaus rund 100 Meter vom Fundort niedergestochen worden sein. Der Täter soll über die unversperrte Haustüre ins Wohnhaus gelangt sein, bevor er sein Opfer beim Fernsehen im Schlafzimmer attackierte. Der 54-Jährige dürfte sich dann noch zum Nachbarn geschleppt und versucht haben, diesen zu wecken - die herbeigeholte Hilfe kam jedoch zu spät: Der Mann verblutete.

Der Tatort

APA/Erwin Scheriau

Keine Hinweise auf Täter, Tatwaffe und Motiv

Der gelernte Stahlbauschlosser habe zurückgezogen und allein in seinem Haus gelebt. Dass es sich um einen Racheakt gehandelt haben könnte, weil sich das Opfer offenbar vor Jahren in der Grazer Rotlichtszene einen Namen gemacht hatte, kann Staatsanwalt Bacher nicht bestätigen: „Sowohl Täter als auch Tathergang und natürlich auch Motiv sind noch im Dunkeln und Gegenstand der umfangreichen polizeilichen Ermittlungen. Kolportierte Motive wie Rache und sonstiges sind derzeit ins Reich der Spekulation zu verweisen.“

Die Ermittlungen stehen erst am Anfang: Jetzt wird im Umfeld des 54-Jährigen nach möglichen Hinweisen gesucht - so werden auch alle Nachbarn befragt.