Asyl: Anhaltezentrum Vordernberg gut genutzt

Das Schubhaftzentrum Vordernberg wird seit zwei Monaten auch als Anhaltezentrum genutzt - und ist gut ausgelastet. Angehaltene Menschen dürfen nur 48 Stunden bleiben - künftig werden sie anschließend nach Fehring gebracht.

Mitte Mai gab Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bekannt, dass das kaum ausgelastete Schubhaftzentrum in Vordernberg auch als Anhaltezentrum genutzt werden soll - mehr dazu in Asylwerber in Schubhaftzentrum untergebracht (14.5.2015).

Seither werden in Vordernberg durchschnittlich etwa 90 bis 100 Menschen betreut, sagt Bürgermeister Walter Hubner (SPÖ): „Wir hatten im Zentrum einen Höchststand von 170 - das ist so passiert, wie die Frau Ministerin das angekündigt hat und wie wir das vereinbart hatten.“

Nur 48 Stunden in Vordernberg

Die angehaltenen Menschen dürfen nur 48 Stunden in Vordernberg bleiben. In dieser Zeit wird ihre Herkunft fremdenpolizeilich festgestellt - die Menschen werden nach ihrer Reiseroute, ihrem Reiseziel und nach möglichen organisierten Transporten - also Schlepperei - befragt; medizinische Tests gibt es nicht.

Anschließend werden sie in ein Erstaufnahme- oder in ein Verteilzentrum wie jenes, das gerade in der Hadik-Kaserne in Fehring entsteht - mehr dazu in Asyl: Bis zu 50 Arbeitsplätze für Fehring (17.7.2015) -, gebracht. Voraussetzung dafür ist allerdings ein Asylantrag; andernfalls werden sie in jenes Land zurückgeschickt, über das sie nach Österreich gekommen sind.

Erste Begehung in Fehring

In Fehring fand am Dienstag eine erste Begehung statt. Die Hadik-Kaserne hätte Ende Juni 2016 ohnehin geschlossen werden sollen - nun zieht das Bundesheer früher aus: Spätestens in sieben Wochen soll die Kaserne vollständig geräumt sein; am 28. August sollen die Truppen offiziell verabschiedet werden.

Denkbar wäre aber, dass schon davor Asylwerber untergebracht werden, weshalb es noch einige Fragen zu klären gilt - was etwa mit dem Munitionslager passiert und wie die Räumlichkeiten abgetrennt werden sollen. Hier gilt ein Zwei-Stufen-Plan als wahrscheinlich: Während sich im Unterbringungsteil Flüchtlinge aufhalten, könnten die Verwaltungsgebäude vorerst weiterhin militärisch genutzt werden.

Minderjährige alleine in Massenquartieren

Die Suche nach menschenwürdigen Quartieren für Flüchtlinge nimmt kein Ende. Besonders schwierig ist die Situation für die vielen Kinder und Jugendlichen, die nach der Flucht aus Krisen- und Kriegsgebieten ohne Familie in Österreich angekommen sind - mehr dazu in Der steinige Weg in ein neues Leben (news.ORF.at).