Sterbebegleitung für Kinder

In der palliativmedizinischen Versorgung in der Steiermark ist nun eine Lücke geschlossen worden: Ein eigenes Kinderpalliativteam will Kinder in der letzten Phase ihres Lebens betreuen und Familien durch eine schreckliche Zeit begleiten.

Die Palliativmedizin - jene Spezialdisziplin, die sich um Patienten in der letzten Phase ihres Lebens kümmert - kann das Ende des Lebens einfühlsamer gestalten als in Kliniken üblich.

Kinder Palliativ sterben LKG Graz

Christian Jungwirth/Big Shot/KAGes

Weitere Infos:

  • Team Graz
    Tel. 0316/385-31031
    Mail
  • Team Leoben
    Tel. 03842/401-3165
    Mail
  • Koordination
    Dr. Johann Baumgartner
    Tel. 0664/1448732
    Mail

Flexibel und möglichst liebevoll

In der Steiermark wurde nun erstmals in Österreich ein öffentlich finanziertes, mobiles Palliativteam speziell für Kinder gegründet: Ärzte, Krankenschwestern, Sozialarbeiter und Psychologen kümmern sich kostenlos um sterbenskranke Kinder und deren Familien, medizinisch, pflegend und sozial, in der Zeit der Krankheit, beim Sterben und in der Zeit der Trauer, so Koordinator Johann Baumgartner: „Wir sind Ansprechpartner im Krankenhaus, aber vor allem sind wir verfügbar für eine flexible, möglichst liebevolle, kompetente Unterstützung zu Hause. Da haben die ersten Erfahrungen gezeigt - es sind bisher 22 Kinder in Betreuung gewesen und davon vier verstorben -, dass das in dieser unfassbaren Zeit sehr hilfreich erlebt wird.“

„Vieles leichter geworden“

Pro Jahr brauchen bis zu 70 steirische Kinder und Jugendliche Palliativversorgung, drei Viertel von ihnen sind jünger als vier Jahre. Das neue Palliativteam sei individueller und flexibler, eine koordinierte Versorgung sei nun möglich, sagt der Vorstand der Abteilung für Kinder und Jugendliche am LKH Leoben, Reinhold Kerbl: „Natürlich sind Kinder auch früher betreut worden, aber es war ein bisschen dem Zufall überlassen. Jetzt haben wir die entsprechenden Strukturen, das Personal, ein Auto, mit dem man die Familien besuchen kann, die Mittel, die Eltern und Familien auch entsprechend zu versorgen. Dadurch ist vieles leichter geworden.“

Vorerst bis Ende 2016 gesichert

Das steirische Kinderpalliativteam sei das erste universitäre und öffentlich finanzierte Team in Österreich, so die Verantwortlichen. Rund 900.000 Euro stellt der Gesundheitsfonds des Landes zur Verfügung, damit ist das Team vorerst bis Ende 2016 gesichert.

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