Einheimische gegen Asyl-Benefizkonzert
Debatte: Flüchtlinge: Ist Europa überfordert?
Rund 4.000 Asylsuchende sind zur Zeit in der Steiermark untergebracht. Die meisten dieser Menschen erlebten Schreckliches, und auch in Österreich schlägt ihnen oft Ablehnung entgegen. „Die Ärmsten der Armen, die keine Heimat mehr haben, die keine Freunde mehr haben, die kein Geld und auch sonst nichts haben, auf die wird bei uns auch noch hin gehaut. Das geht nicht, da müssen wir etwas machen“, sagt Markus Regner, der gemeinsam mit Dieter Matuschek am Wochenende ein Benefiz-Konzert veranstalten wollte.
ORF.at
Wirt kippte Veranstaltung
Drei Tage lang hätten bei einem Gasthaus in Wagna im Bezirk Leibnitz Bands spielen sollen - so sollte Geld für Flüchtlinge gesammelt werden. Doch der Wirt sagte überraschend ab: Grund seien Titel und Zweck des Konzertes. „Der Wirt wollte nicht, dass auf der Werbung für die Benefiz-Konzerte das Wort ‚Flüchtlinge‘ genannt wird und auch nicht, dass Flüchtlinge bei den Konzerten ausschenken“, erklärt Matuschek. Hintergrund der Absage sei, dass Stammgäste Stimmung gegen das Konzert gemacht hätten.
Neuer Veranstaltungsort gesucht
Besonders pikant ist die Tatsache, dass Wagna eine lange Tradition als flüchtlingsfreundliche Gemeinde hat: „Wenn wir 1945 mit Flüchtlingen so umgegangen wären, wie wir es heute tun, wäre Wagna nicht das, was es heute ist, dann wäre auch ich nicht da: Meine Großeltern mussten damals auch flüchten und haben in Wagna eine neue Heimat gefunden“, sagt Bürgermeister Peter Stradner. Für das Benefizkonzert wird nun ein neuer Veranstaltungsort gesucht.