EU-Projekt soll Wachtelkönig retten

Jahrelang war der Wachtelkönig als sogenannter „Autobahn-Verhinderer“ verrufen, da er den Straßenausbau im Ennstal behindert hatte. Jetzt soll der bedrohte Wiesenvogel im Rahmen eines EU-Projekts gerettet werden.

Der Haupt-Lebensraum des Wachtelkönigs reicht vom Gesäuseingang bis nach Pruggern - es ist einer der letzten alpinen Räume, wo es überhaupt noch Populationen des Wiesenvogels gibt.

Zuletzt nur mehr 15 Männchen gezählt

Aber selbst dort wurden zuletzt nur noch 15 Vogelmännchen gezählt. Ein Feind des Wachtelkönigs ist die Landwirtschaft, „denn wie der Landwirt braucht auch er schöne, spätgemähte Wiesen, dort brütet er, dort zieht er seine Jungen auf und - eigentlich nicht vogeltypisch - er fliegt sehr wenig bei uns, er flüchtet am Boden, und da kann er bei modernen Maschinen nicht schnell genug flüchten - die mähen ihn sozusagen aus“, sagt Umweltmanager Hugo Kofler, der vom Land nun mit der Entwicklung eines EU-Projekt betraut wurde.

Dieses Projekt soll dem Wachtelkönig neue Lebensräume schaffen. Landwirte, denen dadurch Ausfälle entstehen, sollen über die EU Förderungen erhalten: „Wir können die Flächen kaufen, wir können die Flächen pachten, und wir können Nutzungsentschädigungen zahlen.“

Crexcrex - Wir retten den Wachtelkönig

Crexcrex - Wir retten den Wachtelkönig

Der Crexcrex als Marke

Darüber hinaus soll der Wachtelkönig - auch Crexcrex genannt - als Marke positioniert werden. Über Investoren und entsprechendes Marketing könne das letztlich auch der Region zu Gute kommen, sagt Kofler: „Wenn man an einen Themenweg denkt oder einen Tag der offenen Tür oder einen Umwelttag in der Gemeinde, der dann dieses Crexcrex-Projekt als einen Teil der Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet, das kann dort Kosten sogar zurückbringen.“

Eingereicht wird das Projekt am 7. Oktober; doch selbst wenn es zu keiner Förderungszusage der EU kommen sollte, werde man versuchen, das Projekt in kleinerem Rahmen mit Geldern des Landes umzusetzen, sagt Kofler.

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