Rotes Kreuz trainiert Großeinsätze am PC

Das Rote Kreuz Steiermark setzt beim Training von Führungskräften und Notärzten künftig auf Computer und 3D-Brillen. In den letzten vier Jahren wurde eine eigene Einsatztaktik-Software entwickelt und auf steirische Verhältnisse- vor allem für Großeinsätze angepasst.

Das Rote Kreuz in der Steiermark ist europaweit die einzige Rettungsorganisation, die mit Software und 3D-Brillen Einsätze trainiert. Landesrettungskommandant Peter Hansak dazu: " Würde ich heute eine Übung machen für Führungskräfte einer Einsatzorganisation, würde mich das tausende Euro kosten und es könnte jeder jede Funktion nur einmal üben. Mit diesem System spare ich nicht nur Geld, sondern ich habe auch die Möglichkeit, Einsatzkräfte auf alle Möglichkeiten mit denen sie konfrontiert werden im Einsatz, speziell zu trainieren."

3D-Brille bringt Einsatzkräfte an virtuellen Einsatzort

Das System funktioniert folgendermaßen: Durch die 3D-Brille tauchen Einsatzkräfte direkt in den simulierten Einsatzort ein, beispielsweise vor die UPC-Arena in Graz oder den Ganzsteintunnel, erklärt Projektleiter Martin Reich: " Das heißt, die Einsatzkräfte fühlen sich wohl, weil sie vor Ort in der Steiermark die regionalen Gegebenheiten auch virtuell üben können."

Simulation ermöglicht Teamarbeit in virtuellem Raum

Bis zu acht Einsatzkräfte können sich mittels 3D-Brille in dasselbe Szenario versetzen lassen, was besonders wichtig ist um Einsätze auch mit anderen Organisationen gemeinsam zu trainieren, so Reich: „Wir haben da sehr aktive Kooperationen mit der Landespolizeidirektion Steiermark, mit den steirischen Feuerwehren, als auch mit dem Bundesheer. Das heißt, wir nutzen diese Ressourcen eben gemeinsam um dann auch wirklich im Ernstfall bestmöglich für die Bevölkerung da zu sein.“

Virtuelles Training kostet 50.000 Euro

Die Kosten des Projektes belaufen sich auf rund 50.000 Euro, mit Unterstützung des Landes, sagt der für die Einsatzorganisationen zuständige Landeshauptmannstellvertreter, Michael Schickhofer:" Wir müssen alle innovativen technischen Möglichkeiten auch nutzen, dass das Team des Roten Kreuzes auch gut trainiert ist. Unser Ziel ist die sichere Steiermark und die wird damit gewährleistet." In der nächsten Ausbaustufe sollen die 3D-Brillen noch weiter verbessert werden, heißt es, um die Einsatzszenarien noch realistischer darstellen zu können.