Preisverfall: Steirische Bauern schlagen Alarm

Die Preise für heimische Produkte seien im Keller und für viele steirische Bauern existenzbedrohend. Am 12. September wird daher landesweit protestiert. Der Appell an den Handel und die Konsumenten: fairere Preise für steirische Produkte.

„Der Bauer ist sauer.“ In Reimform haben die höchsten steirischen Bauernvertreter am Mittwoch zu einer Pressekonferenz geladen. Die Lage für immer mehr steirische Bauern, so Agrarlandesrat und Bauernbund-Obmann Hans Seitinger, sei unerträglich. „Es brennt der Hut in der Bauernschaft, und unsere Geduld ist in weiten Bereichen wirklich am Ende.“

Der Grund für die prekäre Situation: Der Preisdruck werde immer härter, der Anteil der Bauern an den Produktpreisen in den Supermarktregalen immer geringer, so Seitinger. „Das ist ein volkswirtschaftlicher Horrortrip, in dem wir derzeit unterwegs sind, mit negativen nachhaltigen und irreparablen Schäden auch für unser Land und für die Landwirtschaft. “

Forderungen gegen Preisdruck

Mit einem Sieben-Punkte-Forderungsprogramm will man an den Handel, die Konsumenten, aber auch an den Bund und die EU herantreten. Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher: „Es geht darum, eindeutig Position zu beziehen gegen diese Preisdrückerei und Position zu beziehen für eine bäuerliche Familienlandwirtschaft und eine bessere Bauernzukunft.“

Auch einen Seitenhieb Richtung Gewerkschaft und Arbeiterkammer (AK) gibt es: Preisvergleiche, wie sie die AK durchführen würde, würden die Lage nur verschärfen und nicht berücksichtigen, dass heimische Bauern höhere Qualitätsstandards und auch höhere Tierhaltungsstandards erfüllten, als es anderswo der Fall sei, sagte Titschenbacher. „Diese solidarische Grundhaltung sollte auch damit verbunden sein mit der Grundsatzfrage: Wollen wir diese unsere bäuerliche Landwirtschaft in unserem Land, ja oder nein?“

Landesweite Demonstrationen

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wollen die Bauern am 12. September landesweite Traktordemonstrationen und eine Großdemo in Graz durchführen. Straßenblockaden wie in Frankreich werde es aber nicht geben, hieß es. Man wolle positiv und sympathisch für die Sorgen und Anliegen der Bauern auf die Straße gehen.

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