Grazer brachte Anleger vermutlich um Millionen

Ein Grazer steht im Verdacht, mit einem Energy-Drink und Goldgeschäften Anleger zu Investitionen verleitet und ihnen insgesamt 2,5 Mio. Euro entlockt zu haben. Die versprochenen Geschäfte sollen nie getätigt worden sein.

Der 50 Jahre alte Grazer gründete laut Landeskriminalamt Steiermark gemeinsam mit einem 57 Jahre alten Oberösterreicher und einem indischen Staatsbürger zwei Firmen in Dubai. Mit einer der Firmen sollte ein Energy-Drink im arabischen Raum vermarktet werden. Die andere Firma war für die Abwicklung von Goldgeschäften gedacht.

40 Anleger fielen auf Betrug herein

Der verdächtige Grazer soll den 57 Jahre alten Oberösterreicher vor mehr als fünf Jahren kennengelernt haben, der 57-Jährige hatte offenbar schon eine Firma in Dubai. Mit seiner Hilfe wollte der Grazer ebenfalls mit zwei Unternehmen in Dubai durchstarten. Ab 2010 habe er bei Investoren um Gelder geworben und „gute Gewinne“ versprochen, sagte ein Ermittler am Freitag.

Insgesamt sollen den Anlegern so 2,5 Millionen Euro entlockt worden sein, so die Polizei. Die versprochenen Geschäfte seien aber nie abgewickelt worden. Etwa 40 Geldgeber vorwiegend aus der Steiermark, aber auch aus anderen Bundesländern und Deutschland vertrauten dem Grazer Geld an. Laut Polizei soll es auch noch weitere Geschädigte geben, die man aber noch nicht kenne.

Anleger bekamen eigenes investiertes Geld zurück

Obwohl es weder zum Vertrieb der Getränke noch zu zugesagten Goldgeschäften kam, investierten mehrere Personen in die Geschäftsmodelle. Mit den Investitionen gründete der Mann offenbar tatsächlich die Firmen in Dubai und mietete auch Büros an.

Die Gewinne sollten an seine Kunden ausbezahlt werden. 2012 flossen auch mehrere 100.000 Euro an die Investoren zurück, die aus angeblichen Goldgeschäften stammten. Tatsächlich hatte der Verdächtige aber so gut wie kein Gold mit den investierten Geldern gekauft. Die Kunden bekamen praktisch einen Teil ihrer Investitionen zurück. Ziel war es laut Polizei, die Kunden auf diese Weise in Sicherheit zu wiegen. Dabei kam es zu einem Schaden von mehreren hunderttausend Euro.

Verdächtiger könnte sich in Ausland abgesetzt haben

Der Rest des Geldes ist offenbar verschwunden, stecke aber laut dem Verdächtigen in den Firmen in Dubai. Die entsprechenden Unterlagen seien ebenfalls dort. Bei den Vernehmungen durch die Polizei schob er die Schuld auf andere und sprach von nicht gewährten Krediten. Die Investoren haben jedenfalls seit 2012 kein Geld mehr ausgeschüttet bekommen, weshalb Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft eintrudelten und den Fall ins Rollen brachten.

Laut Polizei sind die Ermittlungen vorerst abgeschlossen. Der Akt liege bei der Staatsanwaltschaft. Der 50-jährige Grazer wurde auf freiem Fuß angezeigt, soll sich nach einem anonymen Hinweis aber ins Ausland abgesetzt haben. Derzeit habe man keinen Kontakt zu ihm, so die Polizei.