Steirische Reaktionen auf Wahl in OÖ

Bei der Landtagswahl in Oberösterreich hat die ÖVP zweistellig verloren, die FPÖ ihren Stimmenanteil mehr als verdoppelt, die SPÖ kam auf Platz drei. Dementsprechend unterschiedlich fielen auch die steirischen Reaktionen aus.

Die Wahl in Oberösterreich brachte der FPÖ einen Erdrutschsieg: Sie konnte die SPÖ überholen und auf Platz zwei landen; die ÖVP verlor zweistellig, behielt aber Platz eins. Die Grünen verbesserten sich gegenüber 2009 nur wenig und erreichten knapp ein zweistelliges Ergebnis - mehr dazu in Parteigremien beraten Ergebnis und in Die OÖ-Wahl im Detail (beide news.ORF.at).

Endergebnis der Landtagswahl in OÖ

SORA/ORF

ÖVP: „Pühringer zahlte Rechnung für andere“

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) meinte als Reaktion auf den Ausgang der Wahl in Oberösterreich: „Josef Pühringer hat leider die Rechnung für andere bezahlt - wäre es um Oberösterreich gegangen, hätte das Ergebnis sicher anders ausgesehen. Der Landeshauptmann und die Volkspartei leisten seit langem hervorragende Arbeit für ihr Land, Pühringer ist und bleibt für mich ein führender und einer der kompetentesten Landeshauptleute Österreichs.“

SPÖ: Jobmarkt und Flüchtlingslage

Der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer sagte in seiner ersten Reaktion: „Wir müssen alles daran setzen, Jobs zu sichern und zu schaffen, zu investieren sowie die Flüchtlingssituation zu lösen. Klar ist, dass die aufgrund der internationalen Lage aktuell schwierige Arbeitsmarkt- und Flüchtlingssituation Einfluss auf das Wahlergebnis in Oberösterreich gehabt haben. Die landespolitischen Rahmenbedingungen kann und will ich aus der Steiermark heraus nicht beurteilen."

Wahl in Oberösterreich

APA/Herbert Neubauer

Debatte: Was sind die Folgen der OÖ-Wahl?

FPÖ: Rückenwind für Wien-Wahl

Nach den erfolgreichen Landtagswahlen in der Steiermark und im Burgenland habe nun auch die FPÖ Oberösterreich mit einem historischen Erfolg erneut bewiesen, dass einzig die Freiheitlichen die Zeichen der Zeit erkannt haben - so der steirische FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek, der Ende Mai in der Steiermark ein um 16,1 Prozentpunkte verbessertes Ergebnis auf 26,76 Prozent (SPÖ: 29,29, ÖVP: 28,45) eingefahren hatte.

"Während SPÖ, ÖVP und Grüne sich primär als Standesvertretung für Asylwerber gebärden, vertritt die FPÖ konsequent die Interessen der heimischen Bevölkerung – das haben die Menschen in Oberösterreich erkannt“, so Kunasek; zudem gäbe dieses herausragende Ergebnis den Freiheitlichen den notwendigen Rückenwind, um auch bei der Wien-Wahl erfolgreich reüssieren zu können.

Grüne: „FPÖ-Stärke nicht nur steirisches Phänomen“

Der Landessprecher der Grünen Steiermark, Lambert Schönleitner, meinte zum Abschneiden der Grünen bei der Wahl in Oberösterreich: „Das ist das zehnte Grüne Plus bei Wahlen hintereinander – gerade in schwierigen Zeiten ist dies ein Ausdruck von erfreulichem nachhaltigem Wachstum."

Zum Ergebnis der anderen Parteien sagte Schönleitner: „Es zeigt sich, dass die aktuelle FPÖ-Stärke nicht nur ein steirisches Phänomen ist, sondern dass der Aufstieg der Rechtspopulisten, die nur Parolen statt Lösungen anzubieten haben, sehr ernst zu nehmen ist: ÖVP und SPÖ bekommen die Rechnung dafür, dass sie den Freiheitlichen jahrelang entgegen gegangen sind, statt einen Schulterschluss jenseits der Rechten zu machen und sich klar für Integration, für mehr Bildung und für die Menschenrechte zu positionieren.“

Ursprünglich auch steirischer Wahl-Termin

An diesem letzten September-Sonntag wäre ursprünglich auch in der Steiermark gewählt worden, Schützenhöfer und sein mittlerweile als Landeshauptmann zurückgetretener ehemaliger „Reformpartner“ Franz Voves (SPÖ) hatten die Wahl allerdings auf den 31. Mai vorverlegt. SPÖ und ÖVP erlitten starke Verluste, die FPÖ gewann massiv; Voves trat einige Tage später zurück und überließ der etwas stimmenschwächeren ÖVP den Landeshauptmannsessel.

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