Wollsdorf: Steirische Standorte gesichert
Mehr als drei Viertel des Umsatzes macht Wollsdorf Leder am Automobilmarkt - der wichtigste Kunde für das oststeirische Unternehmen: So werden etwa pro Woche 130.000 Lederüberzüge für Lenkräder produziert.
Gestärkt aus der Krise herausgegangen
Insgesamt lag der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 156 Millionen Euro, ein Plus von acht Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Auch Wollsdorf Leder bekam die Krisenjahre ab 2008 zu spüren, doch aus dieser Krise sei man stark herausgegangen, sagt Geschäftsführer Andreas Kindermann: „Natürlich kann es immer besser sein, aber es ist in Anbetracht der Situation, dass wir in der Autoindustrie diesen heftigen Wettbewerb haben, zufriedenstellend.“
APA/Erwin Scheriau
Im Vorjahr musste das Werk in Weiz aus Platzgründen geschlossen und nach Kroatien verlegt werden - mehr dazu in Wollsdorf Leder schließt Weizer Stanzerei (22.5.2014). Die Entscheidung, die Lenkradstanzerei nach Kroatien zu verlegen, sei rückblickend die richtige gewesen, ist Kindermann überzeugt, auch wenn nicht alle Mitarbeiter diesen Weg miteingeschlugen: „Es war so, dass von den 240 ungefähr 130 Mitarbeiter nach Wollsdorf gekommen sind. 100 Mitarbeiter haben aufgehört - sie haben gesagt, sie wollen nicht in Wollsdorf arbeiten und von Weiz weggehen.“
Gute Auftragslage
Aufgrund der guten Auftragslage sei der Mitarbeiterstand im Stammwerk auf 700 angewachsen, und in den kommenden Jahren soll der Umsatz weiter steigen: „Das wird auf den bestehenden Standorten stattfinden, das heißt, es sind in den nächsten zwei Jahren keine Standortveränderungen geplant. Der Standort Wollsdorf wird durch neue Technologien weiter ausgebaut.“
„Bei Wollsdorf stinkt’s“ - nicht mehr
Bei Wollsdorf immer wieder ein Thema ist der Geruch - viele Anrainer würden nach wie vor sagen, bei Wollsdorf stinkt’s, so Kindermann: „Es gibt Gerüche, die entstehen, die sich sehr rasch auflösen, aber die Gerüche, die über den Wind vertrieben werden können, die haben wir lokalisiert - dort versuchen wir über eine Vernebelung eingesprühte Chemikalien, die binden dann diese Geruchsstoffe und sollen dafür sorgen, dass die Luft, die vom Wind weiter verblasen wird, nicht mehr riecht.“ Die neuen Maßnahmen sollen noch diese Woche umgesetzt werden.