Neue Maßnahmen für Klimaschutz nötig

Der vom Land präsentierte Klimaschutzbericht 2014 zeigt, dass die Steiermark beim Klimaschutz gut unterwegs ist, aber noch einiges zu tun hat. Mögliche Maßnahme könnte eine flächendeckende Lkw-Maut sein.

Mit den Folgen des Klimawandels sind die Steirer bereits konfrontiert. Sei es durch den Rückgang beim Gletscher am Dachstein, das Zusperren von Skigebieten wegen fehlender Schneekanonen, den heurigen Hitzesommer oder durch eine Häufung besonders heftiger Regenfälle.

Steiermark muss nachrüsten

Und diese Auswirkungen werden sich noch verstärken. Bis zum Jahr 2050 wird die Temperatur in der Steiermark um weitere 1,4 Grad pro Jahr ansteigen, lautet die Prognose der Klimaforscher des Grazer Wegener Zentrums.

Um dafür gerüstet zu sein, muss die Steiermark beim Klimaschutz nochmals nachrüsten. 2010 ist der steirische Klimaschutzplan in Kraft getreten, in den die EU-Vorgaben bei der Treibhausgas-Reduktion bis zum Jahr 2020 festgeschrieben wurden.

Derzeitige Maßnahmen reichen nicht aus

Diese Ziele seien bereits erreicht, freut sich die Klimaschutzkoordinatorin des Landes, Andrea Gössinger-Wieser. Nachdem die EU aber mittlerweile deutlich höhere Reduktionen bis 2030 verlangt, wird es ohne zusätzliche Maßnahmen in der Steiermark nicht gehen. „Wir müssen weiter in die Zukunft denken. Die derzeit bestehenden Maßnahmen reichen nicht aus, um die Ziele für 2030 zu erreichen. Geschweige denn, das globale Klima zu schützen“, stellte Gössinger-Wieser klar.

Mit Anpassungsmaßnahmen können Klimawandelfolgen auf die natürlichen, sozialen und wirtschaftlichen Systeme abgemildert oder sogar vermieden werden. Hier gehe es um den Gebäudesektor, den Verkehr - hier vor allem um die Emissionen, die Abfallwirtschaft, die Landwirtschaft und nicht zuletzt den einzelnen Menschen, der zum Umweltschutz beitragen kann.

Lkw-Maut auch auf Landstraßen ein Thema

Die Steiermark ist laut der Klimaschutzkoordinatorin in Sachen Klimaschutz zwar auf einem guten Weg, allerdings gebe es in Sachen Mobilität noch großen Nachholbedarf. Mobilität würde bisher beim Klimaschutz nur eine Nebenrolle spielen. Das will Umwelt- und Verkehrslandesrat Jörg Leichtfried von der SPÖ auch in den nächsten Jahren ändern. Es soll sogar über eine flächendeckende Lkw-Maut nachgedacht werden.

„Die allgemeine Lkw-Maut - also eine Maut auch auf Landesstraßen - ist ein Thema. Das kann aber nur mit dem Bund und anderen Bundesländern gemeinsam verwirklicht werden. Das heißt, wir werden uns bemühen, die Dinge voranzutreiben“, so Leichtfried. Der Schwerverkehr könnte durch eine solche Maut vermehrt auf die Schiene verlagert werden.