Flüchtlingsversorgung: Erste Kostendiskussionen

Die Herausforderungen bei der Flüchtlingsbetreuung werden nicht kleiner - nun kommen Diskussionen zur finanziellen Belastungen auf. Das Rote Kreuz etwa musste bisher einen Großteil der entstandenen Kosten selbst tragen.

Seit Anfang September versorgte das Rote Kreuz in den steirischen Notquartieren - etwa in Graz-Webling und Feldkirchen - rund 21.000 Flüchtlinge. Seither wurden etwa 60.000 Portionen Gulaschsuppe und 5,3 Tonnen Brot ausgegeben.

Klo bei Flüchtlingsquartier

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Die Sanitäranlagen bei den Notquartieren müssen nun winterfest gemacht werden

„Mehrere hunderttausend Euro“

Laut Andreas Jaklitsch vom Roten Kreuz könne man noch nicht genau sagen, was die Betreuung bisher gekostet habe, erste Schätzungen gebe es aber schon: „Es ist sicher ein enormer Betrag, und ich gehe einmal davon aus, es werden schon mehrere hunderttausend Euro ausmachen. Wir strecken das vor, müssen auch bei Lieferanten bar bezahlen. Wir gehen hier in Vorauskassa und gehen davon aus, dass der Auftraggeber, das Innenministerium, für die Kosten aufkommt.“

Bevorstehender Winter verursacht weitere Kosten

Auch das Anmieten von WCs und Duschen sowie die Reinigung müssen vorfinanziert werden. Weil diese Anlagen im Freien stehen und es immer kälter wird, befürchtet das Rote Kreuz eine Zunahme von Erkältungskrankheiten unter den Flüchtlingen; Verbesserungen sind notwendig, was natürlich weitere Kosten verursacht - mehr dazu in Notquartiere werden winterfest gemacht.

Es gebe jedenfalls laufend Gespräche, und man werde in den nächsten Wochen erste Rechnungen und Kostenschätzungen an das Innenministerium schicken, so Jaklitsch.

Erste Schätzung zu Asylzahlen 2015

In der Antwort des parlamentarischen Budgetdiensts auf eine Anfrage zu den Kosten des europäischen Flüchtlingskonflikts verstecken sich erste Zahlen über die erwarteten Asylanträge in Österreich für das gesamte Jahr: 80.000 bis 85.000 Anträge werden bis Ende 2015 gestellt worden sein, glaubt das Innenministerium - mehr dazu in Asylwerber sollen „Chance bekommen“ (news.ORF.at).

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