Flüchtlinge: Wieder reges Kommen und Gehen

Auch am Montag herrscht im Sammelzentrum in Spielfeld wieder ein reges Kommen und Gehen. Die Nacht verlief dagegen ruhig, rund 2.200 Menschen verbrachten die Nacht in den Zelten an der slowenisch-steirischen Grenze.

1.600 Flüchtlinge waren es noch Montagvormittag, die in der Sammelstelle Spielfeld auf ihren Weitertransport in Notunterkünfte warteten, Montagnachmittag stieg diese Zahl zwischenzeitig auf 2.300 Personen an. Bis zu 1.100 Menschen waren es am Abend vorübergehend in Bad Radkersburg.

Hunderte warten in Slowenien

Laut Polizei stehen mittlerweile 157 Busse von Bundesheer und zivilen Unternehmen sowie drei Sonderzüge der ÖBB für den Weitertransport zur Verfügung, Montagnachmittag fuhr einer davon mit 450 Personen vom Grazer Hauptbahnhof ab. Weitere 400 Personen sollen Montagabend von Graz in Richtung Oberösterreich gebracht werden. Am Ende des Tages konnten so 3.000 Menschen aus Spielfeld und 1.300 aus Bad Radkersburg in Quartieren untergebracht werden.

Doch während die einen die Sammelstellen an der Grenze verlassen konnten, werden weitere Hunderte Menschen aus Slowenien erwartet. Montagnachmittag befanden sich auf slowenischer Seite in Sentilj noch knapp 3.500 Personen und weitere 600 in Gornja Radgona. Am Abend drängten rund 3.000 davon über die Grenze nach Spielfeld.

Ruhige Nacht an der Grenze

Relativ ruhig verlaufen war an der steirisch-slowenischen Grenze die Nacht auf Montag, so die Bilanz der Einsatzkräfte: Etwa 2.200 Flüchtlinge konnten die frostigen Stunden in den beheizten Zelten verbringen. Die Zelte in Bad Radkersburg standen dagegen die Nacht über leer. Erst in den Morgenstunden kamen wieder etwa 600 Menschen von Gornja Radgona über die Mur in die Steiermark.

Freiwillige Helfer gesucht

Das Rote Kreuz sucht weiterhin freiwillige Helfer besonders für die zweiten Nachthälften in Spielfeld. Erstmals müssen zur Entlastung der steirischen Rotkreuz-Mitarbeiter nun auch Kollegen aus dem Burgenland und Niederösterreich aushelfen - sie werden in den Notunterkünften in Graz und Feldkirchen bei Graz eingesetzt. Im ehemaligen Euro-Shopping-Center in Graz Webling (Kapazität: 2.000 Menschen) werden derzeit rund 1.400 Flüchtlinge vom Roten Kreuz betreut, in der früheren Bellaflora-Halle in Feldkirchen (Kapazität: 400) etwa 260.

Routen nach Osten verlagert

Mehr als 218.000 Flüchtlinge kamen im Oktober über das Mittelmeer nach Europa - das gab das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Montag bekannt. Es ist nicht nur die höchste Zahl, die jemals in einem Monat registriert wurde, es waren etwa so viele Menschen wie im gesamten Vorjahr. Zugleich änderten sich die Routen: Begann 2014 für die meisten Flüchtlinge die Überfahrt an der nordafrikanischen Küste, setzt mittlerweile die Mehrheit von der Türkei nach Europa über: ein zwar kürzerer, aber dennoch nicht weniger gefährlicher Weg - mehr dazu in Dutzende am Wochenende ertrunken (news.ORF.at).

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