Lore Krainer feiert 85. Geburtstag

Für ihre Chansons „mit Senf“ und mit dem satirischen Ö1-„Guglhupf“ wurde sie zum Publikumsliebling: Lore Krainer, Grande Dame der Männerdomäne des Wiener Kabaretts. Die gebürtige Grazerin wird am Mittwoch 85 Jahre alt.

Lore Krainer wurde am 4. November 1930 in Graz geboren und studierte am Konservatorium Klavier. Nach dem Krieg war sie am Grazer Theater Neuber engagiert, danach stellte sie ein Studentenkabarett mit anschließender Tournee zusammen.

Musik im „Girardi-Keller“

Von 1950 bis 1965 arbeitete sie gemeinsam mit ihrem Mann, dem Buffo-Tenor Günther Krainer, als Pianistin und Entertainerin in der Schweiz. 1968 kehrten die beiden nach Graz zurück und führten den „Girardi-Keller“, ein Spezialitätenrestaurant im Geburtshaus von Alexander Girardi; zwischendurch setzte die Krainer sich ans Klavier und sang für die Gäste.

Lore Krainer 2005

APA/ Guenter R. Artinger

Von Gerhard Bronner „entdeckt“

Zu Beginn der 70er-Jahre begann Lore Krainer dann, eigene Chansons zu schreiben. Gerhard Bronner „entdeckte“ sie und produzierte mit ihr die Schallplatte „Menschen, Mäuse und Lipizzaner“. Neben weiteren Plattenaufnahmen folgten Chansonabende wie „Krainer mit Senf“ oder „So wahr ich Krainer heiß“. 1974 übersiedelte sie nach Wien, und 1975 nach Oberwaltersdorf bei Baden.

Mehr als 20 Jahre Ö1-„Guglhupf“

Von 1988 bis 2009 leitete Lore Krainer mit Kurt Sobotka den Ö1-„Guglhupf“, den sie seit 1978 mitgestaltete. Außerdem bearbeitete sie Theaterstücke und musikalische Bühnenwerke und hat einige Bücher geschrieben, u.a. „Im Guglhupf - 16 Jahre Zeit im Ton“. Als Kommentatorin des Zeitgeschehens ist Krainer allerdings nicht nur aus dem Sonntagsradio bekannt: Mehr als 3.000 Lieder hat sie im Laufe ihrer Karriere für Kleinkunstbühnen komponiert und geschrieben.

Vielfach ausgezeichnet

Auch zahlreiche Ehrungen hat Krainer erhalten, etwa 1984 den Nestroy-Ring der Stadt Wien, 1985 das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark, 2003 das Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich. Im März 2005 wurde sie mit dem Berufstitel „Professor“ ausgezeichnet, bevor 2011 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien folgte.

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