Flüchtlinge: Nicht mehr Krankheiten als sonst

Rund hunderttausend Flüchtlinge haben in den vergangenen Wochen die Steiermark durchquert. Der Flüchtlingsstrom bringe aber nicht mehr Infektionskrankheiten in unser Land, hieß es bei der Landessanitätsdirektion.

Die Übertragung von Krankheitserregern wird durch die Flucht, die nicht immer hygienischen Bedingungen und die beengten Verhältnisse begünstigt. Sowohl an der Grenze, als auch in den Quartieren, werden deshalb augenscheinlich kranke Flüchtlinge von Ärzten untersucht. Die meisten werden wegen Erkältungen und Blasen an den Füßen behandelt. Im Vergleich zu den Vorjahren gibt es laut der Landessanitätsdirektion Steiermark aber keinen Anstieg bei den Infektionszahlen.

Vier Tuberkulose-Verdachtsfälle

Ernstzunehmende Infektionskrankheiten wie Tuberkulose sind trotz der Menschenmassen die große Ausnahme, bestätigte Odo Feenstra, Leiter der Landessanitätsdirektion. „Also wir haben schon etliche tausend Flüchtlinge auf Verdacht hin mit unserem Röntgenbus untersucht und es haben sich ganze vier Verdachtsfälle auf Tuberkulose ergeben. Wir haben auch einen Fall von Hepatitis A im Oktober gehabt, einen Fall von Hepatitis B, ein Shigellen-Fall. Shigellen sind eine Art von Durchfallserkrankung.“

Ein bestätigter Malariafall

Die vier TBC-Verdachtsfälle wurden im LKH Hörgas-Enzenbach aufgenommen, sagte Primar Gert Wurzinger. Alle seien inzwischen weitergereist. Ein Malariafall wurde im Oktober laut Landessanitätsdirektion ebenfalls bestätigt. Schaut man sich die Infektionszahlen aus den Vorjahren an, so ergibt sich kein signifikanter Anstieg bei den Infektionskrankheiten. Der Großteil der Erkrankten sind, wie in allen Jahren, Reisende, sagte Odo Feenstra: „Man muss das alles in Relation sehen zu den Zahlen, die wir sowieso immer haben in Österreich. Allein wenn ich an die Kurve der Tuberkuloseerkrankung der letzten drei Jahre denke. Da hat das heurige Jahr die flachste Kurve. Das heißt wir haben die wenigsten Fälle bisher gehabt.“

Der Flüchtlingsstrom über die steirisch-slowenischen Grenzen hält seit Wochen an, vergangenes Wochenende gab es für die vielen Einsatzkräfte und freiwilligen Helfer eine kurze Verschnaufpause - in den nächsten Tagen rechnet die Polizei wieder mit einem erhöhten Flüchtlingsaufkommen an den steirischen Grenzen - mehr dazu in 120.000 Flüchtlinge kamen seit September an (8.11.2015). In der Nacht von Sonntag auf Montag war das Transitlager Spielfeld ab 21 Uhr leer.

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