Rechnungshof: Ski-WM Förderungen unschlüssig

Fast 250 Millionen Euro an öffentlichem Geld sind für die Ski-WM 2013 geflossen. Viele Investitionen seien weder schlüssig noch nachhaltig, fasst der Rechnungshof in seinem Endbericht zusammen.

Schon im Mai hatte der Rechnungshof in einem Rohbericht der Landesregierung ein schlechtes Zeugnis für die Vergabe von öffentlichen Geldern für die Ski-WM im Februar 2013 ausgestellt - mehr dazu in Harte RH-Kritik an Ski-WM-Förderungen(08.05.2015).

Im jetzigen Endbericht bestätigt sich, was schon im Frühling attestiert wurde: auf 200 sehr detaillierten Seiten listet der Rechnungshof Versäumnisse und intransparente Vorgänge auf. So hatte niemand den Gesamtüberblick über die Investitionen von 415 Mio Euro. Auch und gerade nicht das Land Steiermark, mit immerhin fast 153 Millionen Euro der größte Financier. Es gab kein angemessenes Projektmanagement, sieben Gremien agierten nebeneinander, heißt es im Bericht. Außerdem wurden Projekte im Rahmen der WM gefördert, ohne dass deren Relevanz laut Prüfern immer erkennbar war.

„Investitionen nicht schlüssig“

Die geplanten Kosten für das Zielstadion Planai verdreifachten sich auf fast 30 Millionen Euro. Dass Land und Bund auch das Wahrzeichen aus Stahl, das sogenannte SKYGAte, mit über 2 Millionen Euro förderten, war laut Rechnungshof nicht notwendig, da dies ein reines Marketingsinstrument und keine Sportinfrastruktur war. Auch die öffentlichen Förderungen für den Publikumsbereich werden kritisiert. Und der Bedarf eines 18 Millionen Euro teuren Mediencenters, sowie die 30 Millionen Euro für die Pisteninfrastruktur wurden für die Prüfer „nicht schlüssig nachgewiesen oder transparent aufgeschlüsselt“.

Rechnungshof stellt Nachhaltigkeit in Frage

Immer wieder wird auf den ÖSV, den Skiverband und dessen Gremien verwiesen und der Rechnungshof lässt deutlich durchklingen, dass manche Projekte erst auf deren Betreiben zustande kamen, aber mit öffentlichen Mitteln bezahlt wurden.

Nebst intransparenter Vertragsgestaltungen kritisiert der Rechnungshof auch die mangelnde Nachhaltigkeit des Geldsegens aus der Staats- und Landeskassa. Einen touristischen Mehrwert der Millionen-Investitionen will die Behörde nicht erkennen. Übrigens: nicht geprüft wurden der Skiverband selbst, die Stadtgemeinde Schladming und die Reiteralm-Bergbahnen. Für sie ist der Rechnungshof schlicht nicht zuständig.

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