RH-Bericht zur WM 2013: Schröcksnadel erbost

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel ist über den Rechnungshofbericht zur alpinen WM 2013 in Schladming erbost. Könnte man den Rechnungshof klagen, „würden wir klagen“, so Schröcksnadel. Viel Geld sei in die Region geflossen.

Der Tiroler nützte die Bühne einer live in ORF Sport + übertragenen Pressekonferenz der Veranstalter der Skiflug-Weltmeisterschaften im Jänner auf dem Kulm in Bad Mitterndorf - mehr dazu in Kulm-Gemeinden unterstützen Skiflug-WM am Mittwoch in Wien, um sich und seinen Verband gegen die Vorwürfe zu verteidigen.

„Kann nicht sagen, dass das kein Erfolg war“

Die Prüfer hatten zahlreiche Mängel in der Organisation, fehlende Transparenz, fehlende Kontrolle und Zweifel an der Zweckmäßigkeit einzelner Investitionen moniert - mehr dazu in Rechnungshof: Ski-WM Förderungen unschlüssig. „Der Rechnungshof ist nicht klagbar, er ist außerhalb der Haftung, sonst würden wir ihn klagen. Weil man kann nicht sagen, dass das kein Erfolg war in Schladming“, erklärte Schröcksnadel. Man habe ein 20-prozentiges Plus in der Region, ein 25-prozentiges bei der Planai-Bahn. „Es kommen Steuern zurück, und es ist eine nachhaltige Wirkung für die gesamte Region und für die gesamte Steiermark.“

Millionen in Region investiert

Man müsse die Gesamtinvestitionen auch trennen. „Die 400 Millionen hat ja nicht der österreichische Skiverband bekommen, die sind in die Region investiert worden.“ Die Veranstaltung selbst habe der ÖSV über Mittel der FIS und über die Eintritte selbst finanziert und zudem das komplette Risiko etwa im Falle Schlechtwetters selbst getragen.

„Können Veranstaltung auch in Containern machen“

„Wir können die Veranstaltung selbst auch in Containern machen. Das reicht uns für eine WM, das macht man in Val d’Isere“, war Schröcksnadel sauer. „Wenn aber das Land und der Bund sagt, nehmen wir die Möglichkeit her, um Infrastruktur zu schaffen und 20 Jahre voraus investieren, was man die nächsten 20 Jahre ohnehin tun muss - dies dann der WM oder dem ÖSV anzurechnen, ist einfach unrichtig und falsch und ist nicht in Ordnung.“ Der Rechnungshof könne dies so nicht darstellen. „Das ist eine Gemeinheit und wir werden es uns auch nicht gefallen lassen.“

Auch Verband hat verdient

Für Schröcksnadel dienen Veranstaltungen in Österreich natürlich auch der Finanzierung des Verbandes und des Nachwuchses. „Und wir haben in Schladming Gott sei Dank Geld verdient, in Murau (Kreischberg-Snowboard-WM) haben wir einen Teil wieder verloren.“ Bei Schlechtwetter etwa in Schladming wäre der Verband mit einem Minus ausgestiegen. „Und wenn der Rechnungshof jetzt glaubt, dass ich da etwas sage, was nicht stimmt, dann sollen die uns klagen, dann werden wir den Wahrheitsbeweis antreten.“

Buchmann: „Entbehrlich wie ein Kropf“

Schützenhilfe erhielt Schröcksnadel auch vom steirischen Landesrat für Wirtschaft und Touristik, Christian Buchmann (ÖVP). „Der Rechnungshof hat hier eine Kritik angebracht, die undifferenziert ist und - ich sage dazu aus steirischer Sicht - entbehrlich ist wie ein Kropf, weil es hat uns sehr viele positive Effekte gebracht: Nicht nur das internationale Rampenlicht, sondern weil damit auch Arbeitsplätze abgesichert werden konnten, weil damit Zukunftsinvestitionen in der Region getätigt worden sind und weil damit Konjunktur in den Köpfen der Menschen entfacht worden ist.“

Buchmann hob zudem hervor, dass die Steiermark „die einzige Region weltweit ist, wo alle Weltmeisterschaften des internationalen Skiverbandes stattgefunden haben“.

Grüne kritisieren Buchmann

Null Verständnis zeigte der Grüne Landtagsklubobmann Lambert Schönleitner für die Aussagen von Landesrat Buchmann: „Wenn Buchmann meint, die WM hätte ,die Konjunktur in den Köpfen der Menschen entfacht‘, dann ist ihm wirklich nicht mehr zu helfen", so Schönleitner. Laut Rechnungshof wurden für die Ski-WM 152,85 Millionen aus dem steirischen Budget ausgegeben. „Für diese Summe darf man sich als Steirer und Steirerin mehr erwarten, als die ,Entfachung der Konjunktur in den Köpfen von Menschen‘ – einem Wirtschaftslandesrat sollte es viel mehr um die echte Konjunktur gehen“, so Schönleitner.

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