Die nächste Pleite: Autohaus Winter insolvent

Der Dienstag war am Grazer Handelsgericht von Insolvenzen geprägt: Nach Schirnhofer und Stark wurde über das Grazer Autohaus Winter des früheren Wirtschaftskammer-Präsidenten Ulfried Hainzl ein Insolvenzverfahren eröffnet.

Für die 1968 gegründete Autohaus Winter GmbH - Auto- und Kfz-Ersatzteilhandel sowie Werkstatt - ist es bereits die zweite Insolvenz seit 2014. Die Passiva belaufen sich auf rund 1,57 Mio. Euro, die Aktiva auf rund 0,86 Mio., woraus sich eine Überschuldung von etwa 0,7 Mio. Euro ergibt. 16 Dienstnehmer und 21 Gläubiger sind betroffen, wie die Kreditschützer AKV, Creditreform und KSV meldeten.

Fortführung angestrebt

Laut Sanierungsplan sollen die Gläubiger eine Quote von 20 Prozent erhalten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes. Ein Fortführung wird angestrebt, jedoch dürften nicht alle Unternehmensbereiche und auch der Personalstand nicht zu halten sein. Die Firma ist übrigens mit den Löhnen seit September im Rückstand.

Einbruch beim Geschäft mit Blechschäden

Als Ursache für die Pleite hieß es laut Kreditschützern einerseits, dass nach dem Abschluss eines Sanierungsverfahrens im August 2014 die Trennung der Vertragspartnerschaft mit den Marken Toyota und Lexus erfolgte - in Folge musste sich das Autohaus als Spezialwerkstätte ohne Vertragsgrundlage für diese Marken etablieren. Weiters seien auch das Werkstattgeschäft, die Kfz-Spenglerei und der Ersatzteilhandel (90 Prozent des Gesamtumsatzes) nicht nach Erwartung gelaufen. Dazu kam noch, dass der Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen im Vergleich zu vergangenen Jahren stockte.

Die Firma und ihr Chef waren Anfang 2011 in die Schlagzeilen gekommen, als der seit 2009 amtierende Wirtschaftskammer-Präsident Hainzl wegen des Kaufs eines über 80.000 Euro teuren Dienstwagens aus dem eigenen Autohaus in Bedrängnis geraten war. Nach heftiger Kritik auch aus den eigenen Reihen veranlasste Hainzl die Rückabwicklung des Kaufs, im Februar 2011 trat er als Wirtschaftskammer-Präsident zurück.

Auch Schirnhofer und Stark Holz pleite

Am Dienstag meldeten noch zwei weitere steirische Traditionsunternhmen Insolvenz an: So riss die Zielpunkt-Pleite auch das oststeirische Fleischereiunternehmen Schirnhofer mit - mehr dazu in Zielpunkt-Pleite: Auch Schirnhofer insolvent -, und auch die Lannacher Holzhandelsfirma Heinz Stark GmbH ist pleite - mehr dazu in Holzhandel Stark pleite.

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