Steirer zur UNO-Klimakonferenz in Paris

Der Präsident des Weltbiomasseverbands, der Steirer Heinz Kopetz, hat an der UNO-Klimakonferenz in Paris teilgenommen. Paris sei ein Fortschritt gegenüber Kioto, so Kopetz, dennoch müsste deutlich mehr getan werden.

Kopetz verfolgte im Laufe dieser Woche die Ausführungen zahlreicher Wissenschaftler - deren Einschätzung laut Kopetz: Wenn alle Staaten das tun, wozu sie sich freiwillig verpflichtet haben, dann steigt die Erderwärmung bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 3,5 Grad - das Ziel wären allerdings zwei Grad.

Klimagipfel in Verlängerung

Unterdessen wurde der UNO-Klimagipfel in Paris verlängert: Laut neuem Plan soll das Abkommen am Samstag im Laufe des Tages verabschiedet werden, teilte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius Freitagfrüh mit. „Die Dinge entwickeln sich in die richtige Richtung“, so Fabius - mehr dazu in Neuer Entwurf steht zur Debatte (news.ORF.at)

Reduktionen wären nötig

„Die Wissenschaft sagt nun, wenn wir wirklich dieses zwei Grad-Ziel erreichen wollen, dann müssten die Industrieländer bis 2030 ihre Emissionen um 50 Prozent oder 60 Prozent reduzieren gegenüber 1990", so Kopetz.

Große Abweichungen

Ein Fragezeichen stehe auch noch hinter den freiwilligen Klimaschutzverpflichtungen der Teilnehmerstaaten, sagte Kopetz, sowohl bei den sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern als auch bei den ambitionierten Industriestaaten, unter denen auch die EU ist: „Diese nationalen Verpflichtungserklärungen weichen stark voneinander ab - sowohl, was den Zeitraum anlangt, als auch, was die Definition der Ziele anlangt - und das ist einer der großen Diskussionspunkte.“

Klare Vorschläge von Regierung gefordert

Österreich habe Nachholbedarf, stellte Kopetz fest. Er fordert die Bundesregierung auf, ganz klare Ziele samt Umsetzungsvorschlägen vorzulegen: „Erstens ein klares Ziel; zweitens eine Kohlenstoffabgabe oder Klimaschutzabgabe auf alle fossilen Emissionen. Und drittens ein Verbot von Ölheizungen", so Kopetz. Auch nach Abschluss der Klimakonferenz in Paris bleiben offene Punkte - immerhin müssen die Beschlüsse in vielen Staaten noch durch die nationalen Gesetzgeber bestätigt werden.

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