Forschungspreise für molekulare Studien

Am Freitag sind die steirischen Forschungspreise 2015 verliehen worden: Frank Madeo wurde für seine Forschung an den molekularen Auswirkungen von Diäten ausgezeichnet, Wolfgang Erhard Ernst für seine Studien zu kalten Molekülen.

Madeo vom Institut für Molekulare Biowissenschaften an der Universität Graz erhielt den Erzherzog-Johann Forschungspreis 2015 für die Klärung der Frage, warum eine Fastenkur gesundheitsfördernd und sogar lebensverlängernd ist.

Warum eine Diät gesundheitsfördernd ist

In zwei Arbeiten konnte er mit seinem Team nachweisen, dass der Körper bei einer Diät ungebrauchte, alte oder sogar gefährliche Zellbestandteile abstößt und im Lysosom - den molekularen Müllsäcken - abbaut; defekte Proteine und Mitochondrien, die zu Alzheimer und Krebs führen können, werden damit beseitigt.

Kalte Moleküle für die Quantentechnologie

Wolfgang Erhard Ernst vom Institut für Experimentalphysik der TU Graz wurde mit dem Forschungspreis des Landes Steiermark geehrt - Ernst bekam ihn für seine Arbeit „Kalte Moleküle für die Quantentechnologie“. Dabei bildete er winzige Tröpfchen aus Helium mit einem Durchmesser von fünf Nanometern. In und auf ihnen konnte er Atome gezielt anordnen und zur Reaktion bringen. Das führte zu bisher nicht zugänglichen und vormals unerforschten Molekülen und Clustern wie etwa Rubidium und Strontium (RbSr).

Auch Förderpreise verliehen

Weiters ausgezeichnet wurden Monika Oberer, ebenfalls vom Institut für Molekulare Biowissenschaften - sie erhielt den Förderpreis für ihre Forschung zum Gleichgewicht zwischen Fettauf- und -abbau sowie der Regulation des Fettstoffwechsels - sowie Peter Ruggenthaler vom Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgen-Forschung: Er beschäftigte sich mit der Teilung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Sein daraus entstandenes Buch basiert auf jahrelangen Forschungen in russischen Archiven und wurde als erste Monografie eines österreichischen Zeithistorikers an der Harvard-Universität publiziert.

Drexler: „Hervorragende Leistungen“

Forschungslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) betonte, mit der alljährlichen Verleihung „hervorragende Forschungsleistungen außergewöhnlicher Menschen“ zu würdigen. Sie soll sowohl anerkannte als auch junge steirische Wissenschafter in verstärktem Maße zu wissenschaftlichen Leistungen anregen.