Haus beschossen - Schützen ausgeforscht

Die Schützen, die in St. Lorenzen im Mürztal ein Einfamilienhaus beschossen hatten, sind ausgeforscht worden. Die drei Männer sollen nach einer Weihnachtsfeier betrunken ziellos mit Pistole und Gewehren herumgeschossen haben.

Die Schüsse waren in der Nacht auf den 6. Dezember abgegeben worden - bei starkem Nebel, rund 150 Meter von einer Wohnsiedlung entfernt. Gleich mehrere Geschoße trafen dabei ein Haus. Eines der Projektile durchschlug die Fensterscheibe des Schlafzimmers, in dem zwei Erwachsene und ein Kind schliefen. Die Bewohner wurden wach und erlitten einen Schock, blieben aber ansonsten unverletzt.

Einfamilienhaus beschossen

ORF

Mehrere Projektile trafen das Einfamilienhaus

Ein weiteres Projektil durchschlug das Badezimmerfenster und prallte an den Fliesen in der Duschkabine ab. Auch die Hausmauer selbst wies laut Polizei mehrere Einschusslöcher auf - mehr dazu in Einfamilienhaus beschossen (8.12.2015).

Insgesamt 33 Schüsse abgegeben

Nun konnte die Polizei drei Obersteirer, 28, 27 und 32 Jahre alt, ausforschen. Die drei waren nach einer Weihnachtsfeier am 6. Dezember gegen 2.00 Uhr stark alkoholisiert zum Haus des 28-Jährigen gekommen. Dort zeigte dieser - er war Inhaber einer Waffenbesitzkarte - seinen Freunden eine neu erworbene Pistole. Daraufhin gingen die drei Männer ins Freie und gaben ziellos insgesamt 33 Schüsse ab.

Der 28-Jährige und der 27-Jährige sind geständig. Der 32-Jährige will nicht geschossen haben, wird aber von den anderen beiden belastet. Keiner der drei Männer habe gewusst, dass sich in Schussrichtung eine Siedlung befand. Dass ein Einfamilienhaus getroffen wurde, hätten sie erst von den erhebenden Beamten erfahren.

Einfamilienhaus beschossen

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Die Projektile durchschlugen Schlafzimmer- und Badezimmerfenster

Anzeige wegen fahrlässiger Gemeingefährdung

Gegen den 28-Jährigen wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Sämtliche in seinem Besitz befindlichen Waffen - neben der Pistole unter anderem auch drei Gewehre - wurden sichergestellt, die Waffenbesitzkarte wurde ihm abgenommen. Die drei Männer werden wegen fahrlässiger Gemeingefährdung und wegen Übertretungen des Waffengesetzes angezeigt.