Immer mehr Gemeinden versorgen Flüchtlinge

Mehr als 10.600 Flüchtlinge werden aktuell in der Steiermark betreut - so viele wie nie zuvor. Mittlerweile sind bereits in zwei Dritteln aller steirischen Gemeinden Flüchtlinge untergebracht.

Die Zahl der Asylwerber in der Steiermark stieg in diesem Jahr ständig an: Im September waren es beispielsweise rund 6.000, das war noch, bevor sich die Flüchtlingskrise in die Steiermark verlagerte - mittlerweile sind es über 10.600.

„Vogel-Strauß-Taktik funktioniert nicht“

Rund 2.000 von ihnen werden in den Großquartieren des Bundes in Unterpremstätten, Leoben und Steinhaus am Semmering betreut, der Rest in den vom Land Steiermark forcierten kleineren Einheiten, die sich nach anfänglichen Protesten mittlerweile in immer mehr Gemeinden befinden: „Immer mehr erkennen, dass die Vogel-Strauß-Taktik nicht funktioniert - der eine hat es schneller gesehen, der andere langsamer. Wir haben derzeit fast zwei Drittel der Gemeinden, wo Flüchtlinge untergebracht sind“, sagt Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ).

Zufrieden könne man zwar erst sein, wenn möglichst alle Gemeinden Plätze zur Verfügung stellen, kündigt Kampus weitere Bemühungen an - man sei grundsätzlich aber auf dem richtigen Weg: „Wir haben derzeit eigentlich immer rund 300 Plätze vorrätig, die geprüft sind, und die wir sehr rasch innerhalb weniger Tage zur Verfügung stellen können. Es ist aber das Ziel, das sukzessive auszubauen.“

Großquartiere sollen hinfällig werden

Es sollen so viele Plätze geschaffen werden, damit die viel kritisierten Großquartiere des Bundes in der Steiermark hinfällig werden: „Das ist etwas, wovon ich ausgehe, dass es im nächsten Jahr gemeinsam mit dem Bund gelingen muss, diese Menschen in kleinere Quartiere zu bringen“, so Kampus. In einem Zwischenschritt werden im Leobener Großquartier ab Freitag nur noch Familien versorgt - mehr dazu in Flüchtlinge: Leobener Quartier nur mehr für Familien.

Laut Kampus muss im kommenden Jahr auch das brennende Thema Integration angegangen werden: „Wir werden vermehrt Sprachkurse anbieten, wir haben da auch das Budget deutlich aufgestockt. Wir werden mit den Gemeinden vermehrt Integrationsmaßnahmen setzen.“ Im neuen Landesbudget wurden die Mittel hierfür um vier Millionen Euro aufgestockt - ob das reichen wird, wird allerdings vor allem vom weiteren Verlauf des Flüchtlingsstroms abhängen.